Afghanen drehen "Prank"-Video - Drei Festnahmen

Altstadt - Erzählungen über Streiche und Menschen, die Anderen solche spielen, gibt es in der Geschichte viele. Man denke nur an Max&Moritz. Oder Geisterbahnen. Dass meistens die Ausführenden mehr Spaß an solchen Aktionen haben, als die, die erschreckt werden, ist auch nichts neues.
In Zeiten von Youtube funktioniert das immer noch, man nennt solche Clips "Prank"-Videos. Zu sehen sind meistens Leute, die Fremde auf irgend eine Art erschrecken, mal mehr, mal weniger lustig. Das Ganze wird gefilmt und ins Netz gestellt.
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Drei Afghanen wollten nun in der Münchner Altstadt ein ebensolches Video drehen, nur rechneten sie dabei nicht mit der Reaktion einiger Pfingstspaziergänger. Gegen halb sieben gingen bei der Polizei Anrufe ein, den Polizisten wurden "verdächtige Personen gemeldet, die in der Neuhauser Straße Personen ansprechen würden. Die drei Männer hätten einen Rucksack dabei, aus dem Kabel hängen würden". Zwei von ihnen würden auch "weiße Kutten oder Kaftane" tragen. Sie seien auch in der Kirche St. Michael gewesen.
Afghanen in landestypischer Tracht mit Rucksack, aus dem Kabel hängen
Da klingelten natürlich die Alarmglocken, die Polizisten machten sich auf dem Weg in die Innenstadt. Dort trafen sie die drei Männer auch an. Wie sich herausstellte, sprachen die beiden (31 und 24 Jahre alten), in "landestypischer Tracht" gekleideten Männer, wahllos Passanten an und fragten, ob sie ihnen beim Zünden ihrer Bombe im Rucksack behilflich sein könnten. Ihr Spezl (23) filmte das Ganze aus einigen Metern Entfernung.
Polizeisprecher Gottfried Schlicht: "Es stellte sich heraus, dass die Männer ein ‘Prank-Video’ drehen wollten, bei denen bedrohliche Siuationen nachgestellt bzw. Polizeieinsätze provoziert werden. Dies sollte gefilmt werden und danach im Internet veröffentlicht werden."
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Ein Bombenspaß also, den die Polizei naturgegebenermaßen aber weniger lustig fand, die Gruppe festnahm und den vermeintliche Bombenrucksack sowie die Kamera sicherstellte. Nach der polizeilichen Überprüfung wurden die Drei später wieder entlassen, allerdings wurde gegen sie Strafanzeige wegen Vortäuschen einer Straftat, Störung des öffentlichen Friedens sowie Bedrohung erstattet. Außerdem müssen sie wohl die Kosten des Einsatzes übernehmen.
Polizei warnt: "Solche Videos sind dazu geeignet, bei der Bevölkerung Angst und Schrecken zu verbreiten"
Die Polizei fügt in dieser Sache noch an: "Wir warnen eindringlich davor, derartige Videos zu drehen. Die angeführten Straftaten werden konsequent von der Polizei verfolgt".