Ärger um Tauben fütternde Rentner am Viktualienmarkt

Eigentlich gilt in ganz München ein Fütterungsverbot für Tauben. Doch ausgerechnet am Viktualienmarkt, wo die Vögel als Krankheitsüberträger besonders unangenehm sind, locken Rentner die Tiere immer wieder an.
von  az
Taubenfüttern ist in ganz München verboten. (Symbolfoto)
Taubenfüttern ist in ganz München verboten. (Symbolfoto) © dpa

Altstadt – Wer auf den Viktualienmarkt zum Einkaufen geht, freut sich auf feinste Lebensmittel aus der Region und der ganzen Welt. Zahlreiche Stände locken mit ihren wundervollen Auslagen die Kunden an – und Tauben. Die oft als fliegende Ratten verspotteten Vögel lassen sich immer wieder auf den Lebensmitteln nieder und verwandeln sie damit in unverkäuflichen Biomüll.

Dass die Taubenplage gerade auf dem Viktualienmarkt so groß ist, hat offenbar einen ganz speziellen Grund: In aller Herrgottsfrüh, zwischen drei und sechs Uhr, suchen Rentner den Platz auf und verschütten tütenweise Brotkrumen und Körner. Vermutlich wollen sie den Tieren damit was Gutes tun und wissen gar nicht, dass das Füttern verboten ist. Doch zeitgleich treiben sie die Standbesitzer zur Weißglut.

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Cornelia Bauer (56), stellvertretende Chefin der Metzgerei Friedl klagt in der Bild-Zeitung: "Die Viecher fliegen in den Laden und setzen sich auf das Fleisch. Dann müssen wir natürlich alles wegwerfen wegen der möglichen Keime." Gabriele Blanke (45), Filialleiterin der Hofpfisterei, pflichtet ihr bei: "Auch in unserem Laden sind die Tauben einfach auf die Brote geflogen. Die Leute locken die noch an. Es fehlen eindeutig Nicht-Füttern-Schilder."

Bislang sind solche Forderungen nach gut sichtbaren Verbotsschildern bei der Stadt jedoch auf taube Ohren gestoßen. Und so ist davon auszugehen, dass auch morgen Früh wieder die Tüten mit Brotkrumen geöffnet werden und die Tauben in Scharen über den Viktualienmarkt herfallen.

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