Ärger um Shisha-Bar

Lärm, Gestank und wenig Platz: Eine Shisha-Bar ärgert viele Schwabinger. Dürfen die Gäste weiter dampfln? Was jetzt passiert...
von  Christian Pfaffinger
Ein Wasserpfeifen-Lokal sorgt in Schwabing für dicke Luft.
Ein Wasserpfeifen-Lokal sorgt in Schwabing für dicke Luft. © Nicholson Graeme

Lärm, Gestank und wenig Platz - eine Shisha-Bar ärgert seit einiger Zeit die Politiker im Bezirksausschuss. Jetzt zeichnet sich eine Lösung ab, doch die Politiker wollen weitere Konsequenzen.

Schwabing-West - Wenn es in der Hiltenspergerstraße süßlich duftet, kommt das oft nicht vom Blütenstaub. Die Himbeer-, Kirsch- oder Zitronenlüfterl wehen aus dem Haus mit der Nummer 43. Dort ist seit einiger Zeit das "Nisha", eine Shisha-Bar.

Vor allem beim jungen Publikum ist die Bar beliebt, in Shisha-Foren wird sie als freundliche Kneipe mit gutem Sortiment gelobt. Doch vielen Anwohnern passt der Wasserpfeifen-Keller in ihrer Straße offenbar gar nicht.

Deshalb befasste sich zuletzt der Bezirksausschuss mit dem Nisha. Ein Politiker aus der SPD Fraktion trug vor: "Es ist abends immer wieder laut vor dem Nisha. Der Wirt hält die Freischankfläche nicht ein. Und das Publikum ist krawallig." Aus der CSU-Fraktion erhält er Zuspruch. "Lauter Querulanten" heißt es da über die Fruchttabak-Dampfler.

Der Bezirksausschuss beantrage, dem "Nisha" die Genehmigung für die Freischankfläche sofort zu entziehen. Das Lokal habe die Genehmigung ohnehin nur von dem Restaurant übernommen, dass sich zuvor in dem Kellerraum befunden habe.

Im Antrag heißt es, Anwohner und Passanten würden durch das Verhalten der Nisha-Gäste "massiv gestört". Die Freischankfläche würde nahezu den gesamten Bürgersteig beanspruchen und "Passanten den Weg versperren". Außerdem mache der Rauch der Shisha-Pfeifen für die Anwohner "das Lüften unmöglich".

Heute hat das Kreisverwaltungsreferat geantwortet. Die zuständige Verwaltungsrätin weist darauf hin, dass ein Widerrufsverfahren für die Freischankfläche aufwendig und schwer durchsetzbar sei. Und obendrein: unnötig.

Denn der "Nisha"-Betreiber hat jetzt freiwillig auf die Freischankfläche verzichtet.

Gibt es also Frieden in der Hiltenspergerstraße?

So ganz wollen es die Lokalpolitiker noch nicht glauben. Und damit das in Zukunft nicht wieder passiert, sollen sich die Vergaberegeln für Freischankflächen ändern. Auf der Tagesordnung für die Sitzung des Bezirksausschusses am kommenden Mittwoch steht deshalb ein Punkt der SPD zur Diskussion: "Freischankflächen bei Pächterwechsel neu beantragen". Damit wollen die Politiker offenbar mehr Einfluss und Kontrolle. Denn, so einer Mitglied der SPD-Fraktion bereits bei der letzten Sitzung: "Hätten wir die Freischankfläche genehmigen müssen, hätten wir sie bereits vorher verhindern können."

Die Gäste des "Nisha" müssen jetzt jedenfalls im Keller dampfln.

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