Ärger um Bolzplatz in Ramersdorf: Anwohner auf den Barrikaden
München - In der ganzen Stadt wird gebaut und nachverdichtet. Das hat Konsequenzen, die bald auch die Anwohner der Adam-Berg-Straße in Ramersdorf zu spüren bekommen könnten. Denn auf dem Grundstück, auf dem sich derzeit ein Bolzplatz befindet, soll gebaut werden. Der Fußballplatz ist teil der öffentlichen Grünanlage, die die Stadt zugunsten des Bauvorhabens der Firma Seebauer aufgeben will. Im Tausch gegen ein vier Mal so großes Areal im angrenzenden Baugebiet.
Der Hintergrund: Seebauer plant seine Filiale an der Ottobrunner Straße rückwärtig Richtung Adam-Berg-Straße zu erweitern. Eben auf dem Gelände, auf dem zur Sommerzeit Kinder kicken. Die Stadt möchte auf der Tauschfläche Wohnungen und eine Kita bauen. Eine Initiative, die sich zur Rettung des Bolzplatzes gegründet hat, wehrt sich gegen das Vorhaben.
Intransparenz und Spekulationen
Innerhalb von vier Wochen haben die Anwohner Unterschriften zum Erhalt des Bolzplatzes gesammelt. Rund 400 Leute sind ebenfalls am Erhalt der Fußballfläche interessiert. Die Unterschriften wurden bereits im Februar an Oberbürgermeister Dieter Reiter übergeben.
Das Anliegen der Bürgerinitiative: Die Bewohner im Viertel möchten in die Planung involviert werden. Die fehlende Transparenz der Verhandlungen zwischen Seebauer und der Stadt sorgen für Spekulationen im Viertel. "Solange unser Anliegen nicht gehört und gleichwertig behandelt wird, fordern wir, dass die Stadt die Verhandlungen zum Grundstückstausch ruhen lässt", sagt Uli Kneppeck, die sich für die Bürgerinitiative engagiert.
Ein interessantes Detail in dem Streit: Der Bolzplatz-Grund wurde in den 70er-Jahren von der Firma Seebauer an die Stadt München verschenkt. Damit die Kinder und Jugendlichen aus der Umgebung eine Spielfläche haben. Ein Bolzplatz, drei Parteien und drei Interessen. Am Dienstagabend wird sich der BA 16 bei der Sitzung mit dem Thema beschäftigen - ob es dabei zu einer Lösung kommt, ist ungewiss.
- Themen:
- Dieter Reiter