Abtauchen im Wohngebiet: Was machen diese Taucher in Ramersdorf?

Ramersdorf - München gilt gemeinhin nicht unbedingt als Hotspot für Taucher. In Ramersdorf wurden nun jedoch einige Froschmänner gesichtet.
Der Hintergrund für den ungewöhnlichen Taucheinsatz sind Bauarbeiten auf einer Fernkälte-Brunnenbaustelle im Bereich der Balanstraße, teilen die Stadtwerke München (SWM) mit. Der Auftrag der Taucher: Unter Wasser einen Schacht betonieren, der später Teil des Fernkältenetzes wird.

"Im Schacht steht das Grundwasser etwa sechs Meter hoch. Bevor er für den Ausbau zum Brunnen leer gepumpt werden kann, müssen die Taucher die Schachtsohle betonieren. Damit wird verhindert, dass es durch den umgebenden Wasserdruck zu einem Grundbruch kommt", erklärt Immanuel Pache, Projektleiter der Stadtwerke.
Darum gehen die Froschmänner in Ramersdorf auf Tauchgang
Das Projekt in einem Wohngebiet sei nach Angaben der SWM auch für die Taucher ungewöhnlich. Die winterliche Kälte war jedoch im Wasser kein Problem. "Das Grundwasser hat immer Plusgrade", erläutert Rudolf Hattenkofer, Projektleiter der Taucherfirma. Im Wasser würde es die Taucher am wenigsten frieren, so Hattenkofer weiter. "In Summe ist das ein ganz angenehmes Arbeiten – im Gegensatz zu den Kollegen, die an der Oberfläche bei Minusgraden im Schnee stehen."
Die SWM wollen mit diesem Projekt zum ersten Mal ein Horizontalfilterbrunnen bei der Fernkälte einsetzen. Das Prinzip des Brunnens: Rohre in den wasserführenden Schichten sammeln Grundwasser und leiten es dann an ein zentrales Schachtbauwerk weiter.