Abseits ausgetretener Pfade

Der Andrang von Fußgängern und Radlfahrern im Isartal ist stets an sonnigen Tagen erfahrungsgemäß riesig. Auf der Flaucherbrücke wimmelt es nur so von Frischluftsuchenden. Alt und Jung ist unterwegs. Auch der Tierpark erlebt einen Besucherandrang.
Ebenso werden alle Bänke am Hinterbrühler See gern noch zum Einfangen der ersten wärmenden Sonnenstrahlen genutzt. Der Sollner Aquarellmaler Karl Hirsch empfiehlt jedoch einen anderen lohnenswerten Spaziergang im Münchner Süden.
Start könnte bei der Gaststätte Sollner Hof in der Herterichstraße sein (Bushaltestelle Linie 134). Von hier aus geht es gemütlich in die Bleibtreu Straße. Schon nach ungefähr 200 m biegt man jetzt rechts in die Muttenthalerstraße ein und ist auch gleich im Randelshofer Weg.
Hier stehen wir nun am Sollner Weiher. Der Weiher ist eingerahmt von einem leise plätschernden Brunnen, Bänken zum Rasten und auch ein sehr schönes Kruzifix steht unter einer malerischen großen Trauerweide. Enten tummeln sich auf diesem stillen Teich.
Der Weg führt weiter und kreuzt hier die Melchiorstraße. Nun ist man schlagartig in der Natur, im südlichsten Stadtteil Münchens. Links vom Trampelpfad ist ein großes Gehege mit Ziegen und Hühnern abgesteckt.
Oft stehen hier Eltern mit ihrem Nachwuchs und lassen die Kinder die Tiere bestaunen und streicheln. Am Ende der Wiesen geht es vorbei an einer imposanten Baumgruppe leicht heran. Hier oben stehen wir urplötzlich am Warnberger Weiher.
Auch hier befinden sich Ruhebänke, welche für eine kurze Rast gerne genutzt werden. Der Weiher ist in der Tat ein Kleinod. Hier kehrt Ruhe und Besinnlichkeit beim Wanderer ein. Hat man die Stille genossen, so hat man nun die Möglichkeit weiter dem Feldweg zu folgen, welcher direkt in dem Forstenrieder Park mündet, oder den Weg in Richtung des Kloster Warnberg zu nehmen.
Ein kleines Stück folgt man in östlicher Richtung der Warnbergstraße. Links lässt man den alten Sollner Friedhof liegen, auf welchem nicht nur der Volkssänger Weiß Ferdl seine letzte Ruhestatt gefunden hat, sondern auch andere Prominente.
Wir folgen rechts dem Fahrweg in Richtung Kloster Warnberg. Durch Streuobstwiesen geht es leicht bergan. Der Blick auf das vor einem liegende Klostergut lässt rasch inneren Frieden einkehren. Übrigens wurde in den Jahren 1185/87 erstmals das Anwesen als Besitz vom Kloster Schäftlarn geschichtlich erwähnt.
Am Hauptgebäude vorbei erreicht man sogleich die Balde-Höhe. Hier befinden wir uns nun mit 579 Metern am höchsten Punkt von München. Eine mächtige Baumgruppe krönt den Balde-Hügel. Von hier aus schweift der Blick in Richtung Isartal und das wunderschöne Alpenvorland.
Tritt man nun langsam den Rückweg an, so hat man noch die Möglichkeit in der Wilhelm-Leibl-Straße in der weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannte Gaststätte „Iberl“ einzukehren. Erlauben es die ersten Strahlen der Fühjahrssonne, so kann man hier noch in gemütlicher Atmosphäre ein kühles Weißbier genießen.
Der Heimweg führt über den Wilhelm-Leibl-Platz wieder in Richtung „Sollner Hof“. Der Leser sieht also, dass der Münchner Süden noch mehr zu bieten hat als nur das Isartal, den Tierpark und den Flaucher. Es lohnt sich auch mal abseits der üblichen Routen die Heimat zu erkunden.