Kommentar

Abriss des Ungererbads: Unbezahlbar

AZ-Vize-Chefredakteur Thomas Müller über den Kahlschlag am Ungererbad.
Thomas Müller
Thomas Müller
|
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
11  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News

München - Als Schwabinger blutet einem schon das Herz: Das alte Hauptgebäude des Ungererbads, nach dem Krieg so herrlich luftig-leicht, wenig protzig und unprätentiös wiederaufgebaut, soll abgerissen werden. Nach dem Kahlschlag am Elisabethplatz der nächste Stich ins Schwabinger Herz.

Dasselbe Argument wie beim Prinzregentenbad

Wieder mal wird die Bausubstanz bemängelt, die ja leider, leider so schlecht sei, dass man nicht anders könne, als das Ganze abzureißen. Was ans Jahr 2001 erinnert, als selbige Argumentation der Stadtwerke zum Abriss des liebenswerten alten Hauptgebäudes vom Prinzregentenbad geführt hat. Das Fassaden-Ergebnis - abwaschbar, austauschbar, banal - kann man seither besichtigen. Lohnen tut sich's freilich nicht.

Lesen Sie auch

Allzu viele Hoffnungen auf den Denkmalschutz zu setzen, das alte Schwabinger Bad-Gebäude doch noch unter Schutz zu stellen, sollte man freilich nicht. Gerade was Gebäude aus der Zwischen- und Nachkriegszeit anbelangt, ist man da oft ein wenig eigen in der Beurteilung. Der Versuch freilich lohnt sich dennoch.

Ungererbad: Hoffnung auf Denkmalschutz

Wobei sich bei Denkmalschutz und Stadt (samt ihrer Stadtwerke) längst die Erkenntnis durchsetzen müsste, dass der Erhalt des Stadtbilds, mithin das Bauen und Sanieren im Bestand, zwar vielleicht ein wenig mehr kostet, dafür aber ungemein zum Erhalt der städtebaulichen Identität beiträgt. Die wiederum unbezahlbar ist.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
11 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • am 12.11.2020 16:07 Uhr / Bewertung:

    Man könnte ein neues Haus bauen, einen Mundharmonikaspieler installieren - und das ganze als Kulturpalast den Münchner verkaufen, so wie bei der Philharmonie am Gasteig.

  • Bluto am 09.11.2020 17:23 Uhr / Bewertung:

    Das ist doch eine gute Gelegenheit: Nachdem Kultur vor Kurzem als nicht systemrelevant erkannt wurde, könnte man doch mit dem Denkmalschutz auch gleich aufräumen.
    Konsuma et labora. Mehr braucht das oberste Promille von der Bevölkerung nicht.

  • Plato's Retreat am 09.11.2020 16:42 Uhr / Bewertung:

    Ich wohne direkt am Ungererbad. Reingegangen bin ich schon damals nicht, als es für alle was gekostet hat. Und jetzt erst recht nicht.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.