„9 Leben hat die Katze“
Das Filmmuseum zeigt "9 Leben hat die Katze", einen Kultfilm der 60-er Jahre, der mit seiner Darstellung weiblicher Lust Männer und Frauen gleichermaßen schockte.
Altstadt - In der nächsten Veranstaltung der Reihe „Open Scene“ stellt die Filmemacherin Ula Stöckl am Donnerstag, 13. Februar, um 19 Uhr im Filmmuseum im Münchner Stadtmuseum, St.-Jakobs-Platz 1, ihren Spielfilm „9 Leben hat die Katze“ (BRD 1968, 86 Minuten) vor, der als erster „Frauenfilm“ der Bundesrepublik gilt und zu einem Kultfilm der 1960-er Jahre avancierte.
Das Kinodebüt von Ula Stöckl – ihr Abschlussfilm am Institut für Filmgestaltung an der Hochschule für Gestaltung in Ulm – ist ein bewusst episodisch und fragmentarisch gehaltenes Porträt verschiedener Frauenfiguren, die eines gemeinsam haben: den Willen zur Veränderung ihrer Situation und die Hoffnung auf ein gestärktes Selbstbewusstsein. Ula Stöckl erzählt von verschiedenen Frauen in München, einer deutschen Journalistin, ihrer französischen Freundin und einer deutschen Schlagersängerin. Dabei geht es um deren alltägliche Erfahrungen, ihre Sehnsüchte, ihre sexuellen Aktionen und Fantasien.
Stöckl findet in diesem Film filmische Metaphern weiblicher Lust und schockierte damit Männer und Frauen gleichermaßen. Bezeichnend für den Film sind das Neben- und Miteinander von Laien und professionellen Schauspielern und die Verbindung von Fantasien und Traumsequenzen mit realistischen Szenen. Ihr Film kreist um ein gesellschaftspolitisch noch immer aktuelles Problem – um die Frage, wie sich die Frau in einer Gesellschaft emanzipieren kann, die von überwiegend nicht-emanzipierten Männern beherrscht und verwaltet wird.
Der Eintritt kostet 4 Euro, ermäßigt 3 Euro. Telefonische Kartenreservierungen sind unter 2 33-9 64 50 möglich.