60-jähriges Jubiläum: Affen, Tiger und mehr
Berühmtes Äffchen
Als Teenie-Star Justin Bieber sein Äffchen Mally 2013 mit zu einem Konzert in München nehmen wollte, hatte er die Rechnung ohne den Deutschen Zoll gemacht. Denn der fand es gar nicht witzig, dass der Musiker das Tier ganz ohne Papiere nach Deutschland hatte bringen wollen.
Da half auch der Promibonus nichts, die Beamten beschlagnahmten Mally und brachten ihn ins Tierheim. Das nun einsame Äffchen stand mehrere Monate im Fokus der internationalen Klatschpresse. Doch seinen Besitzer interessierte das Schicksal seines ehemaligen Haustieres offenbar nicht. Weder forderte Bieber Mally zurück, noch nahm er Kontakt zu den Mitarbeitern des Tierheims auf.
Inzwischen hat das Äffchen ein neues Zuhause im Serengeti-Park in Hodenhagen gefunden. Und zumindest auf den Kosten für Mallys Unterbringung blieb das Tierheim doch nicht sitzen. Erst kürzlich überwies Bieber den Betrag.
Verkuschelter Gast: Justin Biebers Kapuzineräffchen Mally 2013 im Münchner Tierheim. Quelle: Petra Schramek
Ein Tiger – zu blind für den Zirkus
Immer wieder muss sich das Tierheim auch um verstoßene Zirkustiere kümmern. Bären, Wölfe und auch Strauße waren schon unfreiwillig zu Gast in Riem. Auch ein junger Tiger war von einem Zirkus abgegeben worden. Der kleine Zirkus konnte sich die dringend nötige Augen-OP für das fast blinde Raubtier nicht leisten – und reichte ihn deshalb nach Riem weiter.
Der Tierschutzverein spendierte dem Tigerjungen die OP. Während der Tiger sich erholte, sahen sich die Tierschützer nach einem besseren Platz für ihn um. Den fanden sie schließlich in einem Raubtier-Asyl in Ansbach. Hier lebt das inzwischen ausgewachsene Männchen noch immer, in die Manege muss es nicht mehr.
Das junge Tiger-Männchen in Riem. Quelle: Petra Schramek
Eine Katze auf weiter Reise
Eine besonders große Wanderlust hat eine Katze bewiesen, die es vor einigen Jahren nach Riem verschlagen hatte. „Queensy“ war ohne das Wissen ihrer Besitzer irgendwo in Paris in einen Umzugswagen gestiegen. Als blinder Passagier fuhr sie so bis nach München.
Die Umzugsfirma gab die Schwarzfahrerin im Tierheim ab, wollte aber ihre Startadresse nicht preisgeben. Hier zahlte sich die gute Vernetzung des Tierheims aus. Eine französische Tierschützerin plakatierte Fotos der ausgebüchsten Queensy in Paris und fand so tatsächlich die Besitzer. Die waren überglücklich, ihre Katze wieder zurück zu haben – und holten die Ausbrecherin persönlich in München ab.
Queensy ist von Paris nach München gekommen. Quelle: Petra Schramek
100 Hunde aus der Ewigen Stadt
Immer wieder sprang der Tierschutzverein in seiner 60-jährigen Geschichte auch bei Notfällen im Ausland ein. So zum Beispiel 2002, als die Stadt Rom Hunderennen abschaffte und zahlreiche Windhundbesitzer quasi über Nacht das Interesse an ihren Tieren verloren. In Italien hätte die Hunde nur der Tod erwartet.
Doch Mitarbeiter des Tierschutzvereins erklärten sich sofort bereit zu helfen, fuhren nach Italien und holten rund 100 der Tiere nach München. Vor Ort verteilte der Münchner Tierschutzverein dann die Tiere möglichst schnell auf andere Tierheime und Pflegestellen. Von dort aus wurden sie an Menschen vermittelt, die in den Tieren mehr sahen als nur Sportgeräte.
Ein ganzes Rudel Windhunde kam aus Rom. Quelle: Petra Schramek
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