5500 Chirurgen tagen in Riem
Mega-Kongress auf der Messe in Riem: Ältere Patienten, medizinische Innovationen und Patientensicherheit sind Schwerpunkte. Aber auch aktuellen Diskussionen stellt man sich.
München - Wer kommende Woche einen Chirurgen braucht, der wird in München leicht fündig werden. Vom 30. April bis zum 5. Mai kommen rund 5500 Chirurgen zum 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (DGCH) in die Stadt.
Die Schwerpunkte des Kongresses sind der demographische Wandel und somit Operationen und Folgeerkrankungen bei immer älteren Patienten, Innovationen bei Material und Behandlungen sowie Patientensicherheit und Qualitätssicherung.
Aber auch mit aktuellen Diskussionen, wie dem Transplantationsskandal oder der Frage, ob in Deutschland zu viel operiert wird, will man sich befassen.
Der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie, Karl-Walter Jauch, forderte im Vorfeld schon einmal bei der Verteilung der Spenderorgane eine stärkere Berücksichtigung der Erfolgschancen. Die Vergabe rein nach Dringlichkeit und Krankheitsgrad müsse modifiziert werden, sagte Jauch. Es dürfe nicht nur gefragt werden: „Wie wahrscheinlich ist es, dass der Patient ohne Operation verstirbt?“ Sondern auch: „Was gewinnt er?“
Er plädierte außerdem dafür, die Zahl der Transplantationszentren zu verringern, indem Zentren zusammengelegt und Forschung, Lehre und Spezialisten so gebündelt werden.