250 Wohnungen im Siemensturm

Das einstige Büro-Hochhaus von Siemens will Investor Hubert Haupt zu einem Wohnhaus mit 250 Wohnungen umbauen lassen.
von  Linda Jessen
Den leerstehenden, ehemaligen Siemens-Büroturm will Investor Hubert Haupt umwidmen lassen um dort 250 Wohnungen unterzubringen.
Den leerstehenden, ehemaligen Siemens-Büroturm will Investor Hubert Haupt umwidmen lassen um dort 250 Wohnungen unterzubringen. © Haupt Immobilienmanagment

Obersendling - Ein 23-stöckiges Gebäude für 500 000 Euro kann man durchaus als Schnäppchen bezeichnen. 2006 erwarb der Investor Hubert Haupt für diesen Betrag das verwaiste Siemens-Hochhaus in der Hofmannstraße – jetzt sollen in dem einstigen Büroturm 250 Wohnungen entstehen.

Bereits seit 2011 verändert sich das ehemalige Siemens-Gelände. Rund 1000 Wohnungen sind dort bereits entstanden. Geplant sind weitere 1000 in der direkten Umgebung des Hochhauses und 250 in dem Gebäude selbst.

Das Siemens-Hochhaus ist durchaus prägend für ihre Umgebung, die Fassade war bisher sogar denkmalgeschützt. Dieser Schutz sei inzwischen allerdings aufgehoben, teilt eine Sprecherin der Immobilienfirma mit. Ein Umbau des Büroturms zum Wohnhaus sei mit dem Erhalt der Fassade nicht vereinbar.

Dass der Investor den Turm nicht mehr für Büros verwenden will, hat guten Grund. Obersendling ist als Firmenstadtort wenig beliebt, Unternehmer orientieren sich lieber in Richtung Norden mit Anbindung an der Flughafen. Neuer Wohnraum ist in München durchaus begrüßenswert, das Angebot ist zu knapp oder zu teuer. Der Quadratmeterpreis im Siemens-Hochhaus soll zwischen 3000 und 8000 Euro liegen. In Obersendling liegt der Durchschnittspreis bei laut einer Auswertung von wohnungsboerse.net bei 6029,73 Euro und damit leicht unter dem Münchner Gesamtschnitt.

Das Siemens-Hochhaus entstand Anfang der 60er Jahre unter der Führung des Architekten Hans Maurer und war mit 75 Metern seinerzeit das höchste Bürohochhaus der Stadt. Im Rahmen des Projekts „Isar Süd“ sollten zwei weitere Bürotürme entstehen. Das Projekt wurde aber 2004 von Hochhausgegnern mit einem Bürgerbegehren gestoppt.

Während der Siemensturm also auf seine Umwidmung zum Wohnhaus wartet, werden einige Gebäude auf dem benachbarten Campus wohl verschwinden. Die Planer wollen sie abreißen und neue Häuser bauen. Der städte- und landschaftsplanerische Wettbewerb ist bereits ausgelobt. Zusammen mit einer vertiefenden Machbarkeitsstudie für das Hochhaus.

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