179 Meter - der neue Höhepunkt

Stört das riesige Rad das Stadt- und Landschaftsbild? Heute, Dienstag, wird das in der Stadtgestaltungskommission diskutiert.
von  Julia Lenders
Das Windrad links im Bild kennen die Münchner in Fröttmaning schon. Das rechte, 179 Meter groß, soll hinzukommen, wie es diese Simulation zeigt.
Das Windrad links im Bild kennen die Münchner in Fröttmaning schon. Das rechte, 179 Meter groß, soll hinzukommen, wie es diese Simulation zeigt. © ho

Stört das riesige Rad das Stadt- und Landschaftsbild? Heute, Dienstag, wird darüber in der Stadtgestaltungskommission diskutiert.

Freimann - Der Münchner Norden soll einen neuen Höhepunkt erhalten: Die Stadtwerke wollen dort ein riesiges Windrad bauen. Bis zu 179 Meter soll es hoch sein. Alleine für die Rotoren ist ein Durchmesser von bis zu 118 Metern eingeplant. Ein echtes „Riesen-Rad“.

Zum Vergleich: Münchens bisher einziges, einsames Windrad, das sich oben auf dem Müllberg in Fröttmaning dreht, ist vergleichsweise überschaubare 100 Meter hoch. Jetzt soll es auf der neuen Mülldeponie „Nord-West“ an der Werner-Heisenberg-Allee also einen großen Bruder bekommen.

Heute ist das neue Windrad Thema in der Stadtgestaltungskommission – wegen der „prominenten Lage an der Stadteinfahrt von Norden kommend und der Bedeutung für das Stadt- und Landschaftsbild“, wie es in der Einladung zu der Sitzung heißt.

Vom Alten Peter aus gesehen wird es hinter der Allianz Arena aufragen. Über einen genauen Bau-Termin für Münchens neuen Stern wagt man bei den Stadtwerken nicht zu spekulieren. Erst muss das aufwändige Genehmigungsverfahren zum Abschluss kommen.

Neben der Stadtgestaltungskommission haben nämlich auch das städtische Umweltreferat, der Abfallwirtschaftsbetrieb und die Regierung von Oberbayern ein Wörtchen mitzureden. Insofern heißt es in puncto Zeitplan bei den Stadtwerken lediglich ganz vorsichtig: „Wir hoffen, dass wir zügig vorankommen.“

Wenn sich das neue Windrad dann tatsächlich dreht, könnte es einen jährlichen Strom-Ertrag von vier bis sechs Millionen Kilowattstunden liefern. Eine Strommenge, die für etwa 2000 Münchner Haushalte reicht.

Das wäre immerhin das Doppelte der Leistung, die das bisherige Windrad schafft. Noch vor einem Jahr hatte OB Christian Ude konstatiert: „Bayern ist in Sachen Windenergie ein Entwicklungsland."

Von den 22 297 Windrädern in Deutschland standen damals gerade einmal 486 in Bayern. Inzwischen sind es 521. Und demnächst soll in Fröttmaning zumindest ein weiteres dazukommen. Julia Lenders

 

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