14.000.000.000 Briefe sortiert

Vor 15 Jahren nahm das Briefzentrum München den Betrieb auf. Seitdem geht hier die Post ab: 14 Milliarden Briefe wurden in den 15 Jahren aus der Region und für die Region sortiert.
Neuhausen - Würde man alle Briefe, die das Zentrum seither durchlaufen haben, aneinanderreihen, so könnte man damit die Welt 84-Mal umrunden. Im Münchener Briefzentrum arbeiten 530 Beschäftigte im Drei-Schicht-Betrieb.
Der Einzugs- und Versorgungsbereich umfasst das gesamte Stadtgebiet München. Jeder Brief, der in München aufgegeben wird oder zugestellt werden soll, wird im Münchener Briefzentrum sortiert.
Das können bis zu 4,5 Millionen Sendungen pro Tag sein. In den vergangenen Jahren hat die Deutsche Post bundesweit 420 Mio. Euro (9 Mio € in München) in eine neue Generation von Briefsortiermaschinen investiert, um die Schnelligkeit der Briefbearbeitung sowie die Sortierqualität weiter zu erhöhen.
Während tagsüber adressierte Werbesendungen bearbeitet werden, geht es abends und in den frühen Morgenstunden um Geschäfts- und Privatpost. Diese Sendungen sollen innerhalb kürzester Zeit sortiert werden, denn die Kunden möchten sie einerseits möglichst spät einliefern und anderseits am nächsten Werktag bei ihren Empfänger im gesamten Bundesgebiet wissen.
Bei über 95 von 100 rechtzeitig eingelieferten Briefen klappt das auch.
Stationen im Briefzentrum:
Die erste Station für Sendungen aus den Briefkästen ist die Briefordnerei. Hier werden sie nach Formaten (Standard-, Kompakt-, Maxi- und Großbriefe) getrennt und gestempelt. Bei Sendungen, die von Großkunden oder Postfilialen kommen, entfällt dieser Bearbeitungsschritt, denn diese Briefe sind bereits gestempelt und für die weitere Bearbeitung vorbereitet.
Die nächste Station für Standard- und Kompaktbriefe (58 Cent und 90 Cent) ist die „Integrierte Lese- und Videocodiermaschine“. Sie übersetzt die Adresse in einen Strichcode und spritzt diesen mit rosafarbener Tinte auf den unteren Rand des Briefes auf. Diese Sortiermaschinen bearbeiten in einer Stunde bis zu 40.000 Briefe.
Bei der weiteren Bearbeitung bis ins Zielgebiet und an den Gangfolgesortiermaschinen wird nur noch diese Codierung gelesen. Die Großbriefsortiermaschinen arbeiten nach einem anderen System: Jede Sendung hat ein einmaliges "Erscheinungsbild" - dies wird von der Maschine digital erfasst und wiedererkannt.
Dieser individuelle "elektronische Fingerabdruck" begleitet die Sendung durch jeden Sortierprozess bis hin zur Auslieferung. Bis 21:45 Uhr muss die Post, die die Region verlässt, schon in die Fahrzeuge verladen sein, um sie zu anderen Briefzentren, zum Flughafen oder zu den Postumschlagstellen zu bringen.
Danach werden die Programme der Maschinen von „Abgangs- auf Eingangsbearbeitung“ umgestellt. Sortiert wird nun die für die Region ankommende Post: Zuerst die Sendungen aus der Region für die Region, dann die Briefe und Postkarten, die im Laufe der Nacht von den anderen 81 Briefzentren und dem Internationalen Postzentrum eintreffen.
Nach der ersten Verteilung durch die Eingangsprogramme werden die Briefe von Gangfolgesortiermaschinen mit noch höherer Geschwindigkeit in die Reihenfolge gebracht, in der die Postzusteller tagsüber die Straße entlang gehen bzw. radeln.
Anschließend werden die Sendungen in gelben Behältern zu den Zustellstützpunkten gebracht und an die Postbotinnen und Postboten übergeben.