100.000 Euro Beute: EC-Karten-Dieb gefasst
Am Hart - Sein Tatwerkzeug war ein präpariertes Stück Draht, mit dem er Post von Banken aus Briefkästen angelte. Seine Zielgruppe waren vor allem Harthofer. Sie warteten auf eine neue EC-Karte und PIN-Nummer. Nach aufwendigen Ermittlungen hat die Kripo einen Dieb gefasst, der 100.000 Euro von fremden Konten abhob.
An einem Mittwoch im Oktober 2016 fiel einem Hausmeister ein Mann auf, der offensichtlich den Briefträger verfolgte. Er betrat jedes Mal nach dem Boten das Haus, kam kurz danach wieder heraus und folgte dem Briefträger erneut.
Der Hausmeister rief die Polizei, der Fremde wurde kontrolliert. Die Beamten konnten nichts Auffälliges an dem Mann feststellen, sie ließen ihn wieder laufen, hatten aber dessen Personalien aufgenommen.
Doch dann erfuhren Kripo-Beamte, die bereits seit längerem gegen einen EC-Kartendieb ermittelten, von dem Vorfall. Im Januar 2015, im Oktober 2016 und im Januar 2017 hatte es eine Reihe von Diebstählen aus Briefkästen gegeben. Ein Unbekannter hatte Banken-Briefe aus den Briefkästen gefischt und damit an EC-Automaten in München und Kempten Geld abgehoben.
Die Kripo konnte zwar Bilder aus Überwachungskameras sichern, doch wer der Mann war, konnte sie zunächst nicht herausfinden. Als die Beamten nun von der Kontrolle im Oktober erfuhren, erfuhren sie einen Namen. Ein weiteres Indiz vervollständigte das Mosaik: Die Eltern des kontrollierten Mannes leben in Kempten — wo ebenfalls Geld abgehoben worden war.
Die Polizei schrieb den Mann, einen 31-jährigen selbstständigen Autohändler mit Wohnsitz in Berlin zur Fahndung aus. Doch der war zunächst unauffindbar.
Verdeckte Ermittler erwarteten ihn
Da der Dieb vor allem mittwochs aktiv gewesen war, legten sich Polizisten in Zivil am Hart auf die Lauer – mit Erfolg! An einem Mittwoch kehrte der EC-Kartendieb wieder auf. Inzwischen ist Haftbefehl ergangen. In Rostock hat der Berliner mit seiner Masche weitere 15.000 Euro erbeutet.
- Themen:
- Polizei