Stadtspaziergang: Wildlife am Friedensengel

München - An der Tramhaltestelle Maximilianeum steige ich aus, die 19er, 20er und 21er Tram halten hier und ich gehe hinter dem Maximilianeum Richtung Friedensengel in die Maximiliansanlagen.
Es gibt Wege auf verschiedenen Ebenen und einige, die steil, Serpentinen gleich, vom oberen Teil der Anlage hinunterführen in die dortigen Isarauen.
Ein wunderschöner Park - fast wie ein Dschungel
Bald stehe ich vor dem großen Denkmal von Ludwig dem II. Unten am Sockel sind Reliefplatten angebracht, die die Königsschlösser Ludwigs zeigen - und auch das nie gebaute Festspielhaus, das ja an dieser Stelle hätte entstehen sollen. Der Park ist wunderschön angelegt. Große, uralte Bäume überall, stellenweise fast wie in einem Dschungel.
Die Sonne scheint, Spaziergänger mit und ohne Hund begegnen mir. Es gibt Bänke zum Ausruhen. Ich schlängele mich den Hang hinunter und komme zu einem zweigeteilten kleinen Teich. Eine Frau spricht mich an, eine russische Pianistin, die ich vor einigen Jahren am Flügel porträtiert habe - wie klein die Welt doch ist. Und München ist ja sowieso nur ein Dorf.
Graureiher mit Kohldampf
Während unseres Gesprächs sehe ich immer wieder im Hintergrund einen Graureiher. Natürlich ist er scheu, fliegt weg, kommt immer wieder und pirscht sich an den kleineren der beiden Teiche heran. Ich verabschiede mich von der Pianistin und schleiche mich ebenfalls an den Teich.
Lauter Goldfische schwimmen hier. Und ein weißer unter lauter roten Fischen. Jetzt weiß ich, warum der Reiher sich immer wieder dem Wasser nähert. Er hat Kohldampf - ein Glücksfall für den Fotografen. Nun braucht es nur noch Geduld.
Die Beute: ein weißer Fisch
Irgendwann kommt der Reiher tatsächlich aus der Deckung, peilt den weißen Fisch an und dann geht alles sehr schnell. Wie ein Pfeil schießt der lange Hals vor und schon ist der weiße Fisch in seinem Schnabel. Nur wenige Sekunden dauert es und der Fisch verschwindet in seinem Schlund. Nach kurzer Zeit fliegt er dann davon.
Dann gehe ich runter an die noch ziemlich wilde Isar. Auf der anderen Seite des Flusses beginnt das Lehel. Den Rest der Anlage besuche ich bald auch noch.
In diesem Sinne eine schöne Woche,
Ihr Sigi Müller