Stadtspaziergang in der Georgenstraße: Eine ganz, ganz feine Adresse

München - Von der Leopoldstraße aus, gleich am Eck, an dem sich früher das berühmte Café Extrablatt des ehemaligen AZ-Klatschkolumnisten Michael Graeter befunden hat, und wo heute die (wie alles geschlossene) Bar Giornale ist, biege ich ein in die Georgenstraße. In die Straße also, die von West bis Ost die Grenze markiert zwischen den Stadtteilen Schwabing-West (nördliche Seite) und Maxvorstadt (südliche Seite).
Ein Spaziergang durch die Georgenstraße: Villen, Ateliers und Läden
Die ersten Villen tauchen auf. Schlossgleich, mit Säulen, Figuren, Mosaiken. Alle äußerst gepflegt und renoviert. Die Farben leuchten im Sonnenlicht, Messingteile reflektieren. Ich komme am Georgenhof vorbei, bekannt für seine gute Küche. Nach einiger Zeit werden die Villen weniger und es beginnt ein Mix aus Altem und Neuem. Viele kleine Restaurants, Läden, alles was man so braucht, wenn man sich das Wohnen hier noch leisten kann. Ateliers, eins mit Engelfiguren im Schaufenster, ein Hundesalon und vieles mehr. Ganz schön lang ist sie, die Georgenstraße, kreuzt viele Straßen, unter anderem auch die Schleißheimer. Immer wieder schöne, historische Gebäude. Blüten in den Gärten und Vorhöfen.

Spazieren zwischen Schwabing und Maxvorstadt
Ein langer, gerader, schmaler Mikrokosmos. Ich hatte die Entfernung unterschätzt und bin nun, mit meinen ständigen Stopps, um zu fotografieren, doch schon einige Stunden unterwegs. Mal einfach setzen, einen Cappuccino trinken, ein Stück Kuchen essen, die Kameras an die Seite legen und ein bisschen durchschnaufen. Das fehlt einfach schon so langsam. So schön die Stadt ist, und ich versuche das ja jede Woche zu zeigen, so anstrengend sind meine Spaziergänge mittlerweile geworden. Mit Leuten reden, die man zufällig im Café trifft, Geschichten aus der Straße hören, all das ist ja im Moment nicht möglich - ich hoffe, dass bald Besserung eintritt.
Die Georgenstraße endet in der Lothstraße an einem dreieckigen Platz, der gerade eine große Baustelle ist. Das Kriegerdenkmal des 2. Bayerischen Infanterie-Regiments von 1923, ein Obelisk, ist mit Plastikfolie geschützt und wird bestimmt bald enthüllt. Ein bisschen wird's noch dauern.

In diesem Sinne eine schöne Woche
Ihr
Sigi Müller