Stadtsparkasse München: Weitere Filialen wackeln

Am heutigen Donnerstag werden Veränderungen bekanntgegeben. Gibt es schlechte Nachrichten für die Viertel? Darauf deutet manches hin. Zum Beispiel in Waldperlach.
von  Felix Müller
Gefährdet? Die Stadtsparkassen-Filiale am Waldheimplatz.
Gefährdet? Die Stadtsparkassen-Filiale am Waldheimplatz. © Sigi Müller

München - Gehen Sie noch ganz klassisch bei sich im Viertel zum Sparkassen-Schalter? Dann könnte heute ein schlechter Tag für Sie werden. Denn die Stadtsparkasse gibt bekannt, wie sie ihr Angebot in der Stadt künftig strukturieren will.

Stadtsparkasse München hat wohl die Filialen im Visier

Aus dem Umfeld der Bank dieser Stadt heißt es, dass es erneut an die Filialstruktur geht. Möglich, dass das an einzelnen Standorten und bei Online- und Telefonberatung eine Erweiterung des Angebots bedeutet - fast sicher, dass das Schaltergeschäft an kleinen Standorten noch weiter eingeschränkt wird. Oder auch Filialen ganz aufgegeben werden.

So war das etwa 2017. Damals existierten noch 67 klassische Filialen - von denen bei 27 mit einem Schlag Öffnungszeiten ausgedünnt oder sie ganz geschlossen wurden. Häufig blieben wenigstens Automaten, wo bis dahin Mitarbeiter beraten hatten.

Und nun? Die Stadtsparkasse hüllt sich in Schweigen, lud lediglich vage zu einer Präsentation der "Weiterentwicklung unserer Vertriebsstrukturen" ein. Nach AZ-Informationen wurde intern zum Beispiel konkret beraten, ob die Filiale Waldperlach am Waldheimplatz geschlossen werden soll. Sowohl dass generell wieder Filialschließungen anstehen, als auch dass Waldperlach betroffen ist, dementierte die Stadtsparkasse auf mehrmaliges Nachfragen der AZ nicht.

Filiale in Waldperlach vor Schließung: BA-Chef erwartet "großen Aufschrei" 

Vor Ort ist man entsetzt von dem Thema. "Wenn sich diese Gerüchte bewahrheiten sollten, wäre das die sechste Filialschließung im Stadtbezirk binnen sechs Jahren!", schimpft Bezirksausschuss-Chef Thomas Kauer (CSU). Er verweist darauf, dass es dort 120.000 Einwohner gibt, davon etwa ein Fünftel Senioren, die besonders häufig noch das Schaltergeschäft nutzen. "Für die Waldperlacher Bürger würde das bedeuten, dass die nächste Sparkassen-Filiale erst drei Kilometer weiter zu finden ist", sagte Kauer am Mittwoch im Gespräch mit der AZ. "Gerade für ältere Kunden eine Zumutung!" 

Sollte sich eine Schließung heute bewahrheiten, prognostiziert Kauer einen "großen Aufschrei". Er selbst hat bei der Stadtsparkasse nachgehakt, aber ebenfalls keine Antwort bekommen, wie es weitergeht. "Das ist kein Umgang!", sagte Kauer.

Es könnten interessante Tage werden. Für die Kunden der Stadtsparkasse - und auch für die Bank selbst. Je nachdem, wie heftig die Reaktionen auf die konkreten Pläne ausfallen.

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