Stadtsparkasse München kündigt Ende der Negativzinsen an

München - Mit der Ankündigung der Europäische Zentralbank (EZB), im Juli die Zinsen anzuheben, sind die Dinge in Bewegung geraten und Bankkunden in Deutschland können auf ein Ende der Negativzinsen bei Giro- oder Tagesgeldkonten hoffen.
"Beträgt der EZB-Referenzzins Null oder mehr, berechnen wir kein Verwahrentgelt mehr"
Wie viele andere Banken auch will die Stadtsparkasse München (SSKM) das sogenannte Verwahrentgelt sofort anpassen, sobald die EZB den Einlagenzins für Kreditinstitute erhöht. Das kündigte das Unternehmen am Mittwoch an.
"Kundinnen und Kunden bezahlen momentan noch 0,5 Prozent Verwahrentgelt. Beträgt der EZB-Referenzzins Null oder mehr, berechnen wir kein Verwahrentgelt mehr", wird Ralf Fleischer, Vorstandvorsitzender der Stadtsparkasse München, in der Mitteilung zitiert.
Stadtsparkasse München berechnet Negativzinsen erst seit einem Jahr
Derzeit zahlen nur rund 5.000 SSKM-Privatkunden – also etwas mehr als ein Prozent – das Verwahrentgelt. Die SSKM gewährt hohe Freibeträge. Die Stadtsparkasse hatte Negativzinsen für Privatkunden erst vor einem Jahr eingeführt – nachdem man entsprechende Pläne für die unpopuläre Maßnahme lange von sich gewiesen hatte.
Wann genau die EZB die Zinsen anhebt, ist unklar
Ein Verwahrentgelt nimmt die Stadtsparkasse bei Privatkunden – wenn sie das Konto nach Oktober 2019 eröffnet haben – und zwar für Beträge über einem Freibetrag von 50.000 Euro für Konten ab Eröffnung Ende Mai 2021 bzw. für Beträge bei einem Freibetrag von 100.000 Euro für Konten, die zwischen November 2019 und Ende Mai 2021 eröffnet wurden.
Wann genau die EZB den Einlagenzins erhöht, ist noch nicht klar. Die Finanzbranche rechnet zur Jahresmitte mit dem "dringend erforderlichen Schritt" der EZB-Zinserhöhung. "Wir bereiten uns schon jetzt darauf vor, damit wir die Münchnerinnen und Münchner dann schnellstmöglich entlasten", sagt Ralf Fleischer. Ein zweiter Zinsschritt der EZB wird für September erwartet.