Stadtratsfraktionen fordern: Keine kommerziellen Messen mehr auf öffentlichen Plätzen

Gleich zwei Stadtratsfraktionen haben einen Antrag gestellt, dass es sogenannte "Open Spaces" wie zuletzt bei der IAA in Zukunft nicht mehr geben soll.
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Blick auf den Odeonsplatz während der IAA. So etwas soll es in Zukunft nicht mehr geben, fordert unter anderem die ÖDP/München Liste in ihrem Antrag.
Blick auf den Odeonsplatz während der IAA. So etwas soll es in Zukunft nicht mehr geben, fordert unter anderem die ÖDP/München Liste in ihrem Antrag. © imago images/Smith

München - Die erste IAA Mobility in München ist vorbei – die Diskussionen darum aber noch lange nicht. 

Nun haben auch die Stadtratsfraktionen der ÖDP/München Liste sowie Die Linke/Die Partei einen Antrag gestellt, der den Ablauf der vergangenen Automesse kritisiert und gleichzeitig eine Forderung für zukünftige Messen in der bayerischen Landeshauptstadt stellt.

Keine "Open Spaces" wie bei der IAA mehr

In dem am Dienstag veröffentlichten Antrag wird gefordert, öffentliche Plätze in München nicht mehr für kommerzielle Messen zur Verfügung zu stellen. Die IAA fand nicht nur in der Messe Riem statt, sondern auch auf den sogenannten "Open Spaces" in der Münchner Innenstadt, unter anderem dem Königsplatz, Odeonsplatz oder Marienplatz. Das, so die Antragssteller, soll es künftig nicht mehr geben.

"Im Sinne der Gleichbehandlung aller Antragsstellenden dürfen in Zukunft für diese Messen keine Ausnahmen mehr von den vom Stadtrat beschlossenen 'Richtlinien für Veranstaltungen auf öffentlichem Verkehrsgrund' gemacht werden", heißt es im Antrag. "Das Hausrecht verbleibt grundsätzlich bei der Stadt München."

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Massive Einschränkungen für Fußgänger und Radfahrer

Begründet wird das mit den Einschränkungen für die Bürger: "Selbst historisch sensible Orte, wie der Odeonsplatz, wurden asphaltiert, mit mehreren stockwerkhohen Aufbauten versehen und für Auto-Shows verwendet. Massive Einschränkungen für den Fuß- und Radverkehr waren die Folge." 

Die Messe München verfüge mit 200.000 Quadratmetern Hallenfläche und 414.000 Quadratmetern Freigelände über "ausreichend große Ausstellungsflächen und ist sehr gut an den ÖPNV angebunden. Deshalb müssen öffentliche Plätze ihrer eigentlichen Bestimmung - der Begegnung und der Nahmobilität - vorbehalten bleiben."

Haider: "Es ist inakzeptabel"

In einer Mitteilung wird Sonja Haider, Mobilitätspolitische Sprecherin, zitiert: "Die Münchner Innenstadt gehört den Bürger:innen. Es ist inakzeptabel, dass kommerziellen Messeständen die gute Stube der Stadt einfach zur Verfügung gestellt wird und Passanten kaum noch durchkommen."

Unabhängig vom Thema der Messe soll es so etwas in München nicht mehr geben, fordern die die Stadtratsfraktionen.

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  • H.G.Schön am 15.09.2021 03:24 Uhr / Bewertung:

    Natürlich kann der Münchner Stadtrat beschließen, dass öffentliche Plätze nicht mehr für kommerzielle Veranstaltungen genutzt werden dürfen. Mit Absicht schreibe ich hier "Veranstaltungen" und nicht "Messen", denn Weihnachtsmärkte, Dulten und (au weh) der Hamburger Fischmarkt sind auch sehr kommerzielle Geschichten. Das Oktoberfest findet als höchstpreisiges Wirte-Unternehmen sogar auf der Theresienwiese statt - einer öffentlichen Grünanlage - und wenn es im nächsten Jahr mit einer nochmals schlimmeren Corona-Mutante zum dritten Mal "Koa Wiesn ned!" heißen sollte, wäre der SOMMER IN DER STADT hinsichtlich der kommerziellen Schausteller-Interessen auch fragwürdig.

    Einfacher und klarer wäre es also, wenn die Vollversammlung des Münchner Stadtrats den Beschluss fasst, dass die IAA MOBILITY 2023 komplett in den Hallen und auf dem Außengelände der MESSE MÜNCHEN stattfinden soll.

  • Witwe Bolte am 15.09.2021 09:01 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von H.G.Schön

    Und im Oly-Park, ein öffentliches Gelände, finden ständig kommerzielle Veranstaltungen statt, z.B. das Sommerfest, nicht nur Fahrgeschäfte aller Art, sondern jede Menge Kitsch-Verkaufsbuden in grosser Anzahl stehn auf öffentl. Grund. Und daneben das Tollwood - auch kommerziell - wird dann auch nicht mehr genehmigt?

  • Witwe Bolte am 14.09.2021 21:12 Uhr / Bewertung:

    Frau Habenschaden nahm an einem IAA-Dinner teil, während ihre grünen Stadträte und Bundestagskandidaten/innen in der ersten Reihe bei den Demos mitliefen. Mehr Heuchelei geht nimmer.

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