Stadtratsbeschluss: Die Oide Wiesn wird größer
Das Oktoberfest als Arena der Kampftrinker. Dagegen hat sich die neue „Oide Wiesn“ vom ersten Tag an abgesetzt und ist damit seit ihrer Premiere beim Wiesn-Jubiläum 2010 zu einem Liebling des ruhigeren Publikums geworden. Der Stadtrat hat deshalb gestern beschlossen, die Oide Wiesn zu vergrößern.
Zur Wiesn 2011 kamen mehr als eine halbe Million Besucher in den historischen Teil des Oktoberfestes. Dieses Jahr gab es sie nicht, weil auf ihrem Platz das Landwirtschaftsfest stattfand.
Der Erfolg war so überraschend und die Nachfrage nach einer beschaulichen, urtümlichen Wiesn ist so groß, dass die Stadt darauf reagiert. Die Schaustellerstiftung, der Festring und die Münchner Brauereien unterstützen aktiv dieses besondere Oktoberfest.
Und so wird sich die Oide Wiesn 2013 präsentieren: Das Areal wird erweitert für die historische Wiesn, damit es großzügig und unbeengt gestaltet werden kann.
Das Musikantenzelt wird größer: Die Kapazität wird von 1000 auf 1500 Plätze im Zelt aufgestockt. Die Freischankfläche wird von 800 auf 1000 Plätze ausgeweitet. Der Wirt verdient damit mehr. Das soll er auch nach Meinung des Stadtrats: Denn er muss ein musikalisches Kulturprogramm bieten. Die Vorgabe: Er muss sich noch deutlicher von den großen Festzelten unterscheiden.
Im Musikantenzelt soll sich die „junge Volks- und Tanzkultur“ Bayerns präsentieren. Auf der Außenbühne sollen lokale Gruppen aus der „heutigen Szene junger Volksmusik aus München und Bayern“ auftreten können, wie es im Stadtratspapier heißt. Vom Musikprogramm werde eine „hohe Qualität“ gefordert. Wiesn-Referent Dieter Reiter glaubt sogar: „Durch die Stärkung der jungen Volksmusik und Tanzkultur werden neue Besuchergruppen angesprochen.“
Das Festzelt „Tradition“ bleibt mit seinem vielseitigen Trachtenprogramm. Der Festring wird einen Wirt stellen. Es wird wieder ein Museumszelt geben. Dort werden wie zur Jubiläumswiesn 2010 historische Exponate von früheren Oktoberfesten gezeigt. Auch das Marionettentheater kommt wieder. Es wird kostenlos spielen.
Der Festring und die Münchner Brauereien werden die Organisation und die Kosten übernehmen. Das Kinderprogramm wird durch alte Spiele wie Reifenrollen, Pferdetanz oder Pfennigfuchsen geprägt.
Das Velodrom bleibt. Jetzt werden historische Geschäfte gesucht, die1970 oder früher gebaut wurden, um dem drumherum auch einen oiden Anstrich zu geben. Das kostet. „Die Schaustellerstiftung hat zugesagt, die Planung, Finanzierung, den Auf- und Abbau und die Betreuung des Museumszeltes, Velodroms und die Organisation des Kinderprogramms zu übernehmen“, so Wiesn-Referent Dieter Reiter.
Das kann die Stiftung aber allein nicht finanziell stemmen. Deshalb bekommt sie von der Stadt einen Zuschuss von 200000 Euro: Aus den Gewinnen der Oidn Wiesn im Jahr 2011. Obendrein bleibt es dabei, dass man für den historischen Bereich Eintritt zahlen muss. Er wird auch wieder eingezäunt. Auch, damit der „familienfreundliche und gemütliche Charakter“ gesichert bleibt, wie Reiter meint.
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