Stadtrat: Keine Stolpersteine für NS-Opfer
München - Nun sollen es also Stelen und Gedenktafeln werden, die künftig in München an die Opfer des Dritten Reiches erinnern. Die äußerst umstrittenen Stolpersteine sind somit aus dem Rennen.
Der Stadtrat sprach sich am Mittwoch mehrheitlich dagegen aus, die mit kleinen Messingplatten bedeckten quadratischen Betonsteine auf öffentlichen Straßen und Plätzen zuzulassen. Stattdessen sollen Stelen und Gedenktafeln an Hauswänden sowie ein zentrales Namensdenkmal auf die Schicksale der Ermordeten aufmerksam machen.
Lesen sie hier: Plädoyer für die "Stolpersteine" in München
Die Stolpersteine werden von manchen Angehörigen als unwürdige Form des Gedenkens empfunden, da die Opfer ihrer Ansicht nach erneut mit Füßen getreten und erniedrigt werden. Für andere dagegen sind sie ein Herzenswunsch.
Lesen Sie hier: Streit über Stolpersteine entzweit Rathausspitze
In vielen Städten unterschiedlicher Länder sind die kleinen Messingplatten im Gehweg mit den Namen der Opfer selbstverständlich. Weltweit gibt es inzwischen 50 000 Stolpersteine in 1200 Städten in 18 Ländern.
München wird auch in Zukunft nicht dazu gehören. Für die schwarz-rote Koalition sei die strikte Ablehnung der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG) der Hauprgrund für das Nein im Stadtrat, sagte SPD-Fraktionschef Alexander Reissl.