Stadträtin Anja Berger: "Ich habe genügend Power"

Anja Berger (41) wird heute als grüne Stadträtin vereidigt. Sie folgt Boris Schwartz
Julia Lenders |
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Neue Stadträtin für die Grünen: Anja Berger.
Petra Schramek Neue Stadträtin für die Grünen: Anja Berger.

MÜNCHEN Sie kommt als Nachrückerin für Boris Schwartz, der inzwischen Chef der Münchner Märkte ist: Heute wird die Grüne Anja Berger als Stadträtin vereidigt. Vor zehn Jahren war die 41-jährige Sendlingerin ein Jahr lang Stadtchefin der Grünen.

AZ: Frau Berger, Sie sind Förderschullehrerin, Mutter von zwei Kindern – und jetzt Stadträtin. Wie bringen Sie das alles unter einen Hut?
ANJA BERGER: Das ist zu schaffen. Ich habe genügend Power und viel Unterstützung. Außerdem werden mir von der Schule einige Stunden erlassen.

Seit Steinbrücks Kanzlerkandidatur redet man ja gern übers Geld: Finanziell dürfte ihre berufliche Veränderung zu verschmerzen sein, oder?
Immerhin bekommen Stadträte 2300 Euro im Monat – plus Verdienstausfallentschädigung für bis zu 60 Stunden. Viel davon bleibt nicht übrig – vor allem wenn man den Arbeitsaufwand betrachtet. Ein Teil wird an die Partei abgeführt, und natürlich muss das Geld voll versteuert werden. Außerdem muss man ein paar neue Klamotten kaufen, wenn man die Stadt repräsentiert: einen Blazer oder Business-Kleider.

Für welche Themen wollen Sie sich stark machen?
Als Förderschullehrerin ist mein Schwerpunkt die Bildungspolitik. Und natürlich die Inklusion. Menschen mit Behinderung dürfen nicht einfach ausgesondert werden. Früher hießen Förderschulen ja tatsächlich Sonderschulen.

Sie fordern eine Quote von 50 Prozent Frauen bei städtischen Führungspositionen. Aktuell sind bloß drei von elf Stadtministern weiblich.
Deswegen muss sich da auch was ändern.

Welchen Referenten würden Sie denn gerne gegen eine Frau austauschen?
Das würde der guten Arbeit der städtischen Referenten nun wirklich nicht gerecht. Aber ich würde mir wünschen, dass sich im Laufe der Zeit ein ausgewogeneres Verhältnis einstellt. Von heute auf morgen geht das freilich nicht.

Auch die Referate, für die die Grünen das Vorschlagsrecht gehabt hätten, sind mit Männern besetzt. Hat Ihre Partei da aus Ihrer Sicht gepennt?
Umweltreferent Joachim Lorenz macht seine Sache sehr gut und verfügt über jahrelange Erfahrung. Es war richtig, dass er gewählt wurde. Beim Kommunalreferat ist es wirklich schwierig gelaufen. Ich hätte mir da schon eine Frau gewünscht. Wir haben bundesweit versucht, jemanden zu finden. Leider ohne Erfolg.

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