Stadtgespräch der CSU: Und Kristina Frank war auch dabei
München - Markus Söder ist ein vielbeschäftigter Mann: der bayerische Ministerpräsident muss die Coronavirus-Epidemie managen, den Kanzlerkandidaten der Union finden, endlich mit dem Problem des Rechtsradikalismus in Deutschland aufräumen und nebenher noch das schönste Bundesland der Welt regieren - was natürlich wegen seines hervorragenden Kabinetts eine reine Freude ist.
Aber auch als dieser omnipräsente CSU-Politiker hat Markus Söder natürlich noch Zeit, sich zwischendrin, "neben den Akten" mit cineastischen Genüssen zu beschäftigen. Das ist nämlich eine wahre Leidenschaft, genauso wie der 1. FC Nürnberg, der ja erst abgestiegen ist, als der Nürnberger SPD-OB im Aufsichtsrat des Clubs Söders Stelle eingenommen hat.
Söder erzählt von Söder
Und neben seinem Kabinett ist auch Söders Generalsekretär Markus Blume "sehr gut" - was auch daran liegt, dass Söder Blume eben nicht so wie damals Edmund Stoiber Markus Söder bei der Pressekonferenz ins kalte Wasser geschmissen hat und obwohl Blume in seiner Kindheit Comics gelesen hat, die Söder jetzt lieber nicht öffentlich macht.
Sie fragen sich, was all das mit dem OB-Wahlkampf in München zu tun hat? Nun, darum sollte es beim "Stadtgespräch" der CSU am Montagabend im Filmtheater am Sendlinger Tor eigentlich gehen. Die Kandidatin der CSU, Kristina Frank, war nämlich auch anwesend - neben Markus Söder und Markus Blume, der als braver Stichwortgeber fungierte und vor allem seinem Chef Söder einen vergnüglichen Abend bereitete.
OB-Kandidatin Frank war auch dabei
Kristina Frank durfte aber doch noch selbst ein paar Sätze sagen; etwa, dass sie - genau wie Markus Söder natürlich das vorher schon gesagt hatte - besseren ÖPNV in der Stadt will und dass offene Briefe, wie sie der "amtierende OB oft verschickt, nicht mehr das Kommunikationsmittel im 21, Jahrhundert sind". Dass einer dieser Briefe an Söder ging und auf den schnelleren Ausbau des Stellwerks am Ostbahnhof drängte, interessierte da eher weniger. Dass die Bahn den schnelleren Ausbau des Stellwerks versprochen hat, erwähnte Markus Söder dann aber natürlich doch noch kurz.
Ansonsten konnte einem Frank fast ein bisschen Leid tun. Zwischen den beiden Markussen wirkte sie ein bisschen verloren. Blume und Söder machten auch wenig Anstalten, in dem "Gespräch" wirklich kommunalpolitische Themen zu behandeln.
Es war halt dann dann doch zu interessant, warum Markus Söder ein Franz-Josef-Strauß-Plakat im Kinderzimmer hatte und mit welchem Hintergedanken ihm seine Frau zum 50. Geburtstag ein E-Bike geschenkt hat. Damit fährt er zu Kristina Franks Yoga-Einlage am Eisbach (von Blume thematisiert) - und sieht zu "wie ihr dann alle untergeht".
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