Stadt will Süchtigen einen Raum geben

53 Menschen sind in München im letzten Jahr in Zusammenhang mit ihrem Drogenkonsum gestorben. Selbst die CSU will jetzt einen Konsumraum schaffen - anders als die Staatsregierung.
von  Christina Hertel
Die Stadt möchte einen Raum für Drogenkonsum schaffen. Dort sollen Abhängige mitgebrachte Drogen konsumieren dürfen - unter hygienischen Bedingungen und mit Betreuung.
Die Stadt möchte einen Raum für Drogenkonsum schaffen. Dort sollen Abhängige mitgebrachte Drogen konsumieren dürfen - unter hygienischen Bedingungen und mit Betreuung. © Boris Roessler (dpa)

München - Bayern gehört zu dem Bundesländern mit den höchsten Todeszahlen. Die Stadt will etwas gegen diese Entwicklung tun und einen Drogenkonsumraum schaffen. Dort sollen Abhängige mitgebrachte Drogen konsumieren dürfen - unter hygienischen Bedingungen und mit Betreuung. 

Konsumraum braucht Zustimmung der bayerischen Regierung

Allerdings bräuchte München für dieses Angebot die Zustimmung der bayerischen Regierung. Doch bislang schuf die Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) keine rechtlichen Voraussetzungen dafür. Die Stadt fordert den Freistaat nun auf, das zu ändern. Dabei halten selbst Hummels Parteikollegen in München Drogenkonsumräume für sinnvoll. Bereits 2018 beantragten CSU-Stadträte einen für München. Dieser sollte sich bei einer Klinik befinden und zunächst für drei Jahre laufen.

"Zielgruppe sollen vor allem Menschen mit hochriskantem Konsumverhalten sein, um Todesfälle zu verhindern", sagt CSU-Stadträtin Ulrike Grimm. Auch die SPD spricht sich dafür aus. Warum sich die Staatsregierung so beharrlich dagegen sperre, sei vollkommen unverständlich, sagt Stadtrat Klaus Peter Rupp (SPD).

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