Stadt teilt mit: Sicherheitsdienst handelt hier nicht vorschriftsmäßig

München - Weil die Frauen zwischen Reichenbach- und der Wittelsbacherbrücke ohne Bikini-Oberteil am Isar-Ufer lagen, haben fünf Männern mit roten T-Shirts und der Aufschrift "Sicherheitsdienst" sie zurechtgewiesen. Die weiblichen Badegäste wurden aufgefordert, sich schnell wieder zu bedecken.
Baureferat: Security handelte "in der irrigen Meinung"
Nach mehreren AZ-Berichten, meldet sich erneut das zuständige Baureferat zu Wort. Zum ersten Mal ist zu erfahren, dass der Sicherheitsdienst sich nicht an Absprachen mit der Stadt gehalten habe und nicht berechtigt war, die badenden Frauen so ungeschickt auf ihr Fehlverhalten anzusprechen.
Baureferat-Sprecherin Dagmar Rümenapf zur AZ: "Die Badebekleidungsverordnung ist dem Sicherheitsdienst an der Isar zwar bekannt, deren Durchsetzung gehört jedoch nicht zu den vertragsgemäßen Aufgaben, sondern liegt in der Zuständigkeit der Ordnungsbehörden und der Polizei. An der Isar ist das textilfreie Baden auf der Isarinsel am Flaucher erlaubt. Der Bereich zwischen der Reichenbachbrücke und der Wittelsbacherbrücke liegt demnach nicht innerhalb des offiziellen FKK-Bereiches. Das am Freitagnachmittag eingesetzte Personal handelte zunächst in der irrigen Meinung, es gehöre zu ihren Aufgaben, dies anzusprechen. Auch die hinzukommende Polizei sprach keine Verwarnung aus."
Isar-Sicherheitsdienst darf Nacktbadende nicht mehr zurechtweisen
Man habe den Sicherheitsdienst nochmals auf die geltenden Regelungen und seinen expliziten Auftrag hingewiesen: "Insbesondere wurde der Wachdienst angewiesen, das textilfreie Baden an der Isar auch außerhalb der FKK-Zonen nicht von sich aus zu verfolgen. Sollte der Wachdienst ausnahmsweise einmal von anderen Besuchern an der Isar darauf hingewiesen werden, dass eine Störung der Öffentlichkeit durch Nacktbadende erfolgt, würde er sich ggf. direkt an die dafür zuständige Ordnungsbehörde bzw. an die Polizei wenden."
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