Stadt München zensiert Plakate: So reagiert true fruits

München - Über Geschmack lässt sich vortrefflich streiten. Besonders bei Werbung, die ja mit ihren Slogans die Menschen für ein Produkt erwärmen soll. Im Falle der aktuellen "true fruits"-Werbekampagne hat die Stadt München bei drei von vier Motiven offenbar schlechten Geschmack festgestellt und sie untersagt.
Lediglich der Spruch "Besamt & befruchtet" wurde genehmigt, alle anderen abgewiesen. Doch das Unternehmen lässt sich davon nicht beeindrucken. Als die Bonner die Entscheidung erfuhren, druckten sie kurzerhand Plakate, die mit dem schwarzen "zensiert"-Spruch versehen sind.
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"Als wir das erfuhren, wollten wir nicht klein beigeben und haben die neuen Motive entwickelt. Wir lassen uns den Mund und Humor nicht verbieten", so Nicolas Lecloux, Mit-Gründer und Marketing-Chef von true fruits zur AZ. Warum die Motive nicht genehmigt wurden, wurde dem Unternehmen nicht mitgeteilt.
Zensierter Spruch ist dennoch zu sehen
Doch der "Saftladen" (so die Eigenbezeichnung) hat trotzdem einen Weg gefunden, den umstrittenen "Oralverzehr"-Spruch groß zu zeigen: Da sich zwei gebuchte Großplakatwände auf privatem Gelände befinden, greift das Verbot der Stadt nicht. Die zwei Riesenposter können daher jeweils auf der Briennerstraße (99m² Plakatfläche) und auf der Leopoldstraße (120 m²) bestaunt werden.
München ist im Übrigen nicht alleine mit dem Verbot. Auch Stuttgart und die Deutsche Bahn untersagten die drei Slogans. Zehn weitere Großstädte, darunter Hamburg, Frankfurt und Berlin, hatten nichts gegen die Sprüche - Werbung ist halt immer Geschmackssache.