Stadt München will die Spatzen retten

Von den Spatzen lebt in München in jedem Garten im Schnitt nur noch ein Exemplar. Im Rathaus überlegt man deshalb nun, wie man die Vogelpopulation in der Stadt wieder erhöhen kann.
Florian Zick |
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München - Vermutlich kein anderer Vogel taucht in Sprichwörtern so oft auf wie der Spatz. Da gibt’s den Spatz in der Hand, den Spatz, auf den mit Kanonen geschossen wird. Diese Allgegenwart gaukelt eine gewisse Vitalität vor. Tatsächlich jedoch geht’s dem Piepmatz schon länger nicht mehr so richtig gut. In Bayern ist der Spatz zwar immer noch der häufigste Vogel.

Der Landesbund für Vogelschutz (LBV) kam bei einer Zählung heuer auf durchschnittlich 4,4 Vögel pro Garten – eine durchaus stattliche Zahl. In München allerdings stellt sich die Lage schon ganz anders dar. Da kam der LBV durchschnittlich nicht einmal mehr auf einen Spatz je Garteneinheit.

Was der Spatz liebt, gibt’s in München nicht mehr so oft

Warum das so ist, lässt sich schnell erklären: Der Spatz mag’s nämlich, wenn auf den Wiesen nicht nur Rasen wächst, sondern auch verschiedene Blumen. Er mag Hecken – da wohnen nämlich die gut schmeckenden Insekten drin. Und er liebt Kleingewässer wie Bäche oder Tümpel.

Doch von all dem gibt es in München immer weniger. Die Stadt will auf Antrag der Rathaus-SPD deshalb ein großes Rettungspaket schnüren. Stadtbaurätin Elisabeth Merk (parteifrei) will dem Stadtrat heute vorschlagen, zu prüfen, ob man an den städtischen Schulen und Kitas Spatzentürme aufstellen kann.

Bei Neubauten auf städtischem Grund soll außerdem weiter darauf gepocht werden, dass Nistmöglichkeiten eingeplant werden. Und was die Wiesen, Hecken und Tümpel angeht: Da will die Stadt darauf achten, dass diese Lebensräume erhalten und gefördert werden.

In der Nestroystraße fiept und tiriliert es noch sehr rege

Dass es vor allem auf letzteren Punkt ankommt, zeigt sich, wenn man sich die Orte anschaut, wo die Spatzenpopulation noch intakt ist. Rund um die Postfiliale in der Nestroystraße in Untersendling zum Beispiel – da fiept und tiriliert es noch sehr rege. Warum das so ist? In der Nähe der Nestroystraße gibt es eine Kleingartenanlage mit vielen Hecken. Der Westpark mit dem Mollsee ist zudem nicht weit entfernt, da kann man sich als Spatz auch das Gefieder mal putzen.

Beste Voraussetzungen also für den Vogel: Da lässt er sich gerne nieder. Ob die Maßnahmen greifen, wird man erst in den nächsten Jahren sehen. Aber mehr als ein Spatz pro Garten – das könnte München schon vertragen.

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