Stadt München: Hier will sie neuen Wohnraum schaffen

Für 8.400 Wohnungen will die Stadt nächstes Jahr Baurecht schaffen. Die meisten Areale befinden sich am Stadtrand und waren früher Gewerbegebiete.
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Die meisten Wohnungen entstehen im Norden der Stadt. In den zentralen Lagen ist es schon voll.
Visualisierung: Anfang Die meisten Wohnungen entstehen im Norden der Stadt. In den zentralen Lagen ist es schon voll.

München - In Berlin gibt es bald ein neues Bauministerium, das dafür sorgen soll, dass in Deutschland jährlich 400.000 Wohnungen gebaut werden. So will die Ampelkoalition für Entspannung auf dem Immobilienmarkt sorgen. In München freut sich Stadtbaurätin Elisabeth Merk (parteilos) darüber, wie sie am Mittwoch bei einer Pressekonferenz sagte. Sie erhofft sich vom Ministerium mehr Fördergelder.

Vor Baubeginn ist die Verwaltung dran

8.500 Wohnungen sollen hier im Jahr fertig werden. Zuletzt verfehlte die Stadt dieses Ziel knapp. Doch bevor die ersten Bagger die Gruben ausheben, müssen die Planer und Juristen in den Verwaltungen ran. Für 8.400 Wohnungen wollen sie im nächsten Jahr Baurecht schaffen oder beim Bebauungsplan einen entscheidenden Schritt weiter kommen.

Die neuen Wohnungen befinden sich vor allem am Stadtrand. Das war auch im Vorjahr so. 2020 wurden in der Altstadt nur 91 Wohnungen genehmigt.

Bauherren müssen hohe Anforderungen erfüllen

Für alle neuen Bebauungspläne werden die Anforderungen höher - zum Beispiel, was die Energie- und Mobilitätskonzepte betrifft, erklärte Michael Hardi, der städtische Chefplaner. Außerdem müssen die Bauherren in Zukunft berücksichtigen, wie es gelingen kann, Wasser für Dürreperioden zu speichern.

Auch mehr Wohnanlagen aus Holz soll es in München geben. 60 Millionen Euro stellt die Stadt dafür zur Verfügung. Damit können, grob geschätzt, bis zu 1.000 Wohnungen jährlich gefördert werden.

Bayernkaserne
Eines der größten Wohnbauprojekte Münchens ist die Bayernkaserne, wo 5.500 Wohnungen für 15.000 Menschen in etwa zehn Jahren fertig werden sollen. Die Bauarbeiten für den Schulstandort Süd haben bereits begonnen. Ansonsten wird auf dem 60 Hektar großen Areal in Schwabing-Freimann gerade die Baustelle vorbereitet. Der größte Teil (48 Hektar) gehört der Stadt.

Der erste Bauabschnitt auf dem städtischen Gelände soll 2026 fertig sein, der letzte 2030. An der Heidemannstraße baut außerdem bis 2025 ein privater Investor. Ziel ist, dass auf dem ehemaligen Militärgelände ein urbanes Quartier entsteht.

Lerchenauer Feld
Im Norden sind noch weitere Neubausiedlungen im Plan: Am Lerchenauer Feld in Feldmoching sind 1.600 Wohnungen, ein Gymnasium, eine Grundschule, Grünflächen und Läden geplant. Das Gebiet ist etwa 23,8 Quadratmeter groß und gehört gut zur Hälfte der Stadt.

Bereits vor zwei Jahren wurde in einem Architekturwettbewerb ein Sieger ermittelt. Er hat den Entwurf immer wieder angepasst. Ziel ist, dass er auf den "ortstypischen" Charakter in Feldmoching eingeht und auf den Bestand mit einer "angemessenen Höhenentwicklung reagiert", heißt es von der Stadt. Im nächsten Jahr soll der Stadtrat den Plänen zustimmen und der Bebauungsplan in Kraft treten. Baubeginn soll 2023 sein.

Kirschgelände
Aus dem Allacher Gewerbegebiet östlich der Kirschstraße soll ein gemischt-genutztes Quartier werden. Auf dem rund zwölf Hektar großen Areal entstehen zirka 1.300 Wohnungen, Arbeitsplätze, eine Grundschule sowie Kindertagesstätten.

Außerdem wird eine öffentliche Grünfläche geschaffen. Die Stadt erhofft sich, dass sich der Gewerbelärm und der Schwerlastverkehr reduzieren. Gleichzeitig müssen die Planer auf die Bedingungen vor Ort reagieren. So ist im östlichen Bereich entlang der Bahnlinie eine sechsgeschossige, lärmabschirmende Bebauung vorgesehen.

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Campus Süd
Auch im Süden in Obersendling sollen in Zukunft Menschen wohnen, wo einst gearbeitet wurde. Auf dem früheren Siemens-Betriebsgelände in Obersendling entstehen rund 1.370 Wohnungen. Dafür werden die bis zu achtstöckigen Gewerbebauten östlich des Siemenswäldchens abgebrochen. An ihrer Stelle wird ein siebengeschossiger Wohn-Mäander mit vier begrünten Höfen errichtet.

Otto-Hahn-Ring
Und an noch einer weiteren Stelle wird aus einem Siemensgelände eine Wohnsiedlung: Auf dem Gelände am Otto-Hahn-Ring, das Mitarbeiter bislang als Parkplatz nutzten, sollen rund 720 Wohnungen gebaut werden - davon rund 300 geförderte. Die meisten Gebäude haben fünf Geschosse, manche acht. Weil es gerade im Erdgeschoss am Otto-Hahn-Ring laut sein könnte, plant die Stadt hier Läden und Gewerbe.

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27 Kommentare
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  • Candid am 09.12.2021 15:57 Uhr / Bewertung:

    Schon wieder dieser unverständliche Widerspruch.
    Auf der einen Seite sollen die privaten PKWs in der Stadt reduziert werden; und hier wird berichtet von mehreren Tausende neuen Wohnungen.
    Das Funktioniert nicht!
    Hört endlich damit auf, dass immer Mehr Einwohner München haben muss.
    Jetzt leben bereits zu viele Personen in München. WENIGER IST MEHR!

  • doket am 09.12.2021 16:52 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Candid

    Ziehen sie doch weg. Das ist mir lieber als wenn meine Kinder keine Wohnung finden dürfen.

  • Leopold2810 am 09.12.2021 17:07 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von doket

    Nein Candid hat vollkommen recht, solange sich Firmen nicht bald in der Peripherie ansiedeln, ist München bald ein Moloch. Frischluftschneisen werden zubetoniert auf Kosten der Münchner, die hier leben. Es können ja Ihre Kinder ins Umland ziehen denn wenn die Temperaturen in der City im Sommer auf über 40 steigen, ist die Lebensqualität passe

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