Stadt legt Zahlen vor: München bleibt exorbitant teuer!

Die Stadt hat ihr Wohnungsmarktbarometer vorgestellt. Zwar steigen die Preise weniger stark als noch vor einem Jahr – was freilich nichts an den exorbitanten Preisen für Wohnungen in München ändert.
von  Lukas Schauer
18,67 Euro pro Quadratmeter kosten Wohnungen im Durchschnitt in München bei Bestandsbauten.
18,67 Euro pro Quadratmeter kosten Wohnungen im Durchschnitt in München bei Bestandsbauten. © Matthias Balk/dpa

München - Die gute Nachricht vorweg: Laut aktuellem Wohnungsmarktbarometer der Stadt sind die Mieten und Kaufpreise für Wohnungen 2019 weniger stark angestiegen als im Vorjahr. Teuer bleibt München aber immer noch!

Für das Wohnungsmarktbarometer 2019 wurden rund 20.000 Miet- und Kaufangebote ausgewertet, die in der ersten Jahreshälfte 2019 auf der Internetplattform "ImmobilienScout24" veröffentlicht wurden. Zudem wurden erstmals auch rund 3.000 Angebote für möblierte Wohnungen betrachtet.

Das sind die Durchschnittspreise in München

Das Ergebnis: "Sowohl Mieten als auch Kaufpreise sind in der Regel in den zentralen Lagen am höchsten und werden mit zunehmender Nähe zum Stadtrand günstiger. Die hohe Nachfrage nach Wohnraum hält zwar weiterhin an, insgesamt fallen die Miet- und Kaufpreissteigerungen nach den zum Teil extremen Entwicklungen des Vorjahres jedoch etwas moderater aus."

Laut Stadt beträgt die durchschnittliche Erstbezugsmiete für eine Neubauwohnung 20,37 Euro pro Quadratmeter (+ 2,4 Prozent als im Vorjahr). Im Wohnungsbestand wird im Durchschnitt 18,67 Euro pro Quadratmeter verlangt (+ 4 Prozent). Von den Mietsteigerungen sind Wohnungen in allen Größenklassen betroffen. In der Regel werden jedoch für kleinere Wohnungen höhere Mieten pro Quadratmeter verlangt.

Fürstenried und Aubing noch am bezahlbarsten

Die teuersten Neubauwohnungen wurden mit rund 26,60 Euro je Quadratmeter in der Altstadt und im Lehel vermietet. Am Stadtrand ist es, abgesehen vom Münchner Süden, günstiger. Die niedrigsten Erstbezugsmieten wurden in Fürstenried und Forstenried verlangt. Hier müssen im Durchschnitt rund 17 Euro pro Quadratmeter bezahlt werden. Immerhin fast 10 Euro günstiger als im Lehel.

Auch bei den Bestandsmieten zeigt sich ein Gefälle von Innenstadt zu Peripherie. Am teuersten ist es in der Altstadt und im Lehel. Mit über 22,60 Euro pro Quadratmeter liegen die Mieten hier deutlich über dem städtischen Durchschnitt (18,67 Euro). Am günstigsten wurden Bestandswohnungen in Aubing-Lochhausen-Langwied mit rund 15,70 Euro angeboten.

Möblierte Wohnungen im Trend

In ihrer Analyse hat die Stadt aufgrund der steigenden Angebote erstmals auch möblierte Wohnungsinserate ausgewertet. "Dies sind vor allem kleinere Wohnungen zwischen 20 und 60 Quadratmetern. Durchschnittlich wurden mit rund 29 Euro pro Quadratmeter über 50 Prozent mehr verlangt als für unmöblierte Bestandswohnungen", so die städtischen Experten.

Wer sich in München eine Wohnung kaufen will, braucht natürlich einen noch dickeren Geldbeutel. Durchschnittlich 9.700 Euro kostet ein Quadratmeter bei Neubauten, im Bestand geht ein Quadratmeter "schon" für rund 7.900 Euro her. Ein Plus von acht Prozent im Vergleich zu 2018.

Die Stadt schlussfolgert aus dem Bericht: "Die vorgelegte Analyse bestätigt erneut, dass dem Erhalt und der Schaffung von bezahlbarem Wohnraum höchste Priorität eingeräumt werden muss." Und zwar möglichst schnell, möchte man hinzufügen.

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