Stadt lässt Wohnraum vergammeln: Absurdes Versagen

Der Lokalchef der Abendzeitung über das Gammel-Areal Marsstraße.
von  Felix Müller
Der Lokalchef über das Gammel-Areal Marsstraße.
Der Lokalchef über das Gammel-Areal Marsstraße. © fm

Die Marsstraße ist nicht die Müllerstraße. Und das ist offenbar Teil des Problems. Während an prominenter Stelle – wie im Glockenbachviertel – Leerstand schnell zum Politikum wird, Prominente sich einschalten, das Rathaus unter Druck gerät, lässt die Stadt anderswo Flächen weiterhin viele Jahre einfach brachliegen.

Und das in der Mietnotstand-Stadt München. Es sei "unwirtschaftlich", hier zu bauen, argumentiert die Stadt wörtlich. Wie absurd! Wenn ein privater Investor so handelt, stimmen Münchens Politiker schnell ein in das Geschimpfe auf die Spekulanten. Doch dann muss sich die Stadt selbst auch so verhalten, wie sie es sich von anderen wünscht.

2013 brachen Aktivisten in ein leerstehendes Haus in der Müllerstraße ein, sanierten eine Wohnung einfach selbst, die angeblich nicht mehr zu sanieren war. Auch für die Fläche in der Marsstraße hätten Künstler, Wohnprojekte, Handwerker sicher eine Idee zur (Zwischen-) Nutzung gehabt. Das zuzulassen, wäre das Mindeste, was die Stadt tun sollte. Spätestens jetzt.

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