Stadt hat zu viele Stinker
MÜNCHEN - Die Rathaus-FDP kritisiert den zu großen Anteil von Fahrzeugen mit roten Plaketten am kommunalen Fuhrpark. Peinlich, peinlich: Beim Fuhrpark der Stadt und ihrer Gesellschaften sind viele „Stinker“ unterwegs. Das offenbart eine Antwort von OB Ude auf eine Anfrage der FDP-Stadtratsfraktion.
Ohne grüne, gelbe oder rote Plakette haben Fahrzeuge in der Umweltzone nichts mehr zu suchen. Jetzt kam nach Angaben der FDP heraus: Ausgerechnet zum städtischen Fuhrpark gehört eine überdurchschnittliche Zahl schadstoffreicher Fahrzeuge. „Von einer Vorbildfunktion für die Luftreinheit ist die Stadt meilenweit entfernt“, kritisiert Michael Mattar.
Konkret nennt der Fraktionschef folgende Zahlen: Münchner Bürger und Firmen haben rund 550 000 Fahrzeuge mit grüner Plakette – das entspricht 87,3 Prozent. Dazu kämen rund 60 000 Kfz (9,5 Prozent) mit gelber und rund 20 000 (3,2 Prozent) mit roter Plakette. Die Stadt dagegen leistet sich den Angaben nach in ihrem Fuhrpark 217 Fahrzeuge mit gelber Plakette – das entspricht 22,9 Prozent. Immerhin 60 Fahrzeuge, also 6,3 Prozent, tragen eine rote Plakette.
Auch bei den städtischen Gesellschaften sind demnach 12 Prozent rote „Stinker“ im Einsatz. „Wenn man Stadt und städtische Gesellschaften zusammen nimmt, fahren fast 10 Prozent der Fahrzeuge mit roter Plakette, somit dreimal soviel wie bei Münchner Bürgern und Unternehmen“, sagt Mattar. Eine glaubwürdige Umweltpolitik sehe anders aus. Die FDP lehnt die Umweltzone strikt ab.
2010 will das Umweltreferat Kfz mit roter Plakette aus der Zone verbannen
„Der FDP-Vergleich hinkt“, kontert Umweltreferent Joachim Lorenz. Die Stadt habe eben viele Spezialfahrzeuge, die wegen ihrer geringeren Kilometer-Leistung längere Zeit im Einsatz seien. Zum Problem könnten die „Stinker“ ab 2010 werden. Denn es gibt Überlegungen, Kfz mit roten Plaketten dann ganz aus der Zone zu verbannen.
Julia Lenders
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