Staatsanwalt eingeschaltet: Droht Pegida OB Reiter mit Erschießung?

Der Münchner Pegida-Ableger provoziert auf Facebook mit einem Protestvideo. Darin wird nicht nur vor dem Bau des neuen Islam-Zentrums gewarnt, sondern auch die Forderung "Reiter muss weg" mit einem Schussgeräusch untermalt.
von  az

 

Der Münchner Pegida-Ableger provoziert auf Facebook mit einem Protestvideo. Darin wird nicht nur vor dem Bau des neuen Islam-Zentrums gewarnt, sondern auch die Forderung "Reiter muss weg" mit einem Schussgeräusch untermalt.

München – Das Video, das auf der Facebook-Seite von Pegida München hochgeladen wurde, zeigt Szenen von einer der sogenannten "Mahnwachen" des islamfeindlichen Bündnisses. Auf dem Marienplatz wurden dafür letzte Woche Muezzin-Gesänge abgespielt. Die Begründung für die Aktion laut Aussage im Video: "Um unseren Münchener Bürgern schon mal einen kleinen akustischen Vorgeschmack darauf zu geben, was sie erwarten würde, wenn das Islam-Zentrum gebaut wird…"

Anschließend wird ein Bild vom geplanten Islamzentrum gezeigt und mit einem roten X durchgestrichen sowie auf eine Bankverbindung für Spenden an Pegida München hingewiesen. So weit, so geschmacklos. Ganz am Ende des Videos folgt dann jedoch noch eine weitere, verstörende Sequenz.

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Umrahmt von dem Schriftzug "OB Reiter muss weg!" ist das Konterfei des Münchner Oberbürgermeisters Dieter Reiter zu sehen, das wie bei einem Verbotsschild durchgestrichen wurde. Bei Reiters Namen wurden zudem die letzten sechs Buchstaben farblich hervorgehoben, sodass sie das Wort "Eiter" ergeben. Und dann fällt ein Schuss.

Mitten in die Stille der Videosequenz wurde, genau in dem Moment, in dem die zuvor beschriebene Montage zu sehen ist, ein lautes Schussgeräusch eingebaut. Eine weitere Einordnung, wie der Schuss zu verstehen ist, findet nicht statt. Doch das Geräusch eines Schusses in Verbindung mit der Forderung "Reiter muss weg" interlässt mehr als nur einen unangenehmen Beigeschmack.

 

Update 12:21 Uhr: Staatsanwaltschaft ermittelt

 

Inzwischen hat sich auch die Polizei München mit dem Pegida-Video beschäftigt, wie die Beamten gegenüber der AZ bestätigten.

Nach Einschätzung der Fahnder besteht der Anfangsverdacht, dass es sich um einen strafrechtlich relevanten Vorgang handeln könnte.

Die Polizei hat daher die Staatsanwaltschaft eingeschaltet und mit den weiteren Ermittlungen betraut.

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