Sportler statt Soldaten
Der Bund gibt die Bayern Kaserne frei: Platz genug für das Olympische Dorf 2018 und Wohnungen
MÜNCHEN/BERLIN Lange wurde darum gerungen, vor allem die CSU legte sich quer. Doch jetzt ist das Projekt durch: Die Stadt München kann vom Bund das Gelände der Bayern Kaserne kaufen. Das beschloss der Haushaltsausschuss des Bundestags.
Es war eine verzwickte Situation. Obwohl es seit etwa einem Jahr einen Vertrag über den großen Grundstückshandel gab, wurde hinter den Kulissen immer weiter erbittert gestritten. Die Bundestags-CSU argumentierte: Der Verkaufspreis ist zu niedrig.
Schnee von gestern. „Es ist schön zu hören, dass die CSU ihre Blockadehaltung endlich aufgegeben hat“, erklärte gestern der SPD-Bundestagsabgeordnete Axel Berg. „München braucht dringend weiteren Wohnraum, der jetzt endlich geschaffen werden kann.“
Das 48 Hektar große Areal biete für die Stadtentwicklung ein „herausragendes Entwicklungspotenzial", so Kommunalreferentin Gabriele Friderich schon beim Vertragsabschluss im Dezember 2007.
Die Bayern Kaserne ist eine der größten zusammenhängenden Flächen im Münchner Stadtgebiet. Hier sollen rund 2500 Wohnungen gebaut (die Hälfte davon im geförderten Wohnungsbau) und Grünanlagen geschaffen werden. Und nicht nur das.
Sollte München den Zuschlag für die Olympischen Winterspiele 2018 bekommen, gilt das Gelände im Norden als potenzieller Standort für das neue Olympische Dorf. Und das umso mehr, als der Bundestags-Haushaltsausschuss einem anderen Aspiranten für dieses Projekt, nämlich das Gelände der Bundeswehrverwaltung an der Dachauer Straße, aus dem Rennen nahm: Dieser Standort sei derzeit „unverzichtbar“.
Diese Entscheidung war abzusehen – bereits letztes Jahr hatte CSU-MdB Herbert Frankenhauser wegen Christian Udes Interesse für das Gelände heftig gegen den OB polemisiert.
hu