Spitzenreiter mit 181 km/h: Knapp 9.000 Autofahrer zu schnell
München - Knapp 9.000 Autofahrer waren am Mittwoch, 19. April, zu schnell auf Bayerns Straßen unterwegs. Damit hielten sich rund vier Prozent aller Fahrzeugführer nicht an die Geschwindigkeitsbegrenzung. Insgesamt wurden 230.000 Autos innerhalb von 24 Stunden gemessen worden.
In München wurden rund 11.200 Pkw von 80 Messstationen kontrolliert. Davon waren 696 Autofahrer zu schnell unterwegs. Spitzenreiter in Sachen Schnelligkeit war ein 52-jähriger Mercedes-Fahrer, der auf einer Kreisstraße bei Taufkirchen mit 131 statt erlaubten 80 Kilometern pro Stunde fuhr. Ihm droht eine Anzeige wegen einer Verkehrsordnungswidrigkeit, dazu gibt es zwei Punkte in Flensburg und eine Geldbuße von 240 Euro. Der Führerschein wird ihm für zwei Monate entzogen.
181 statt 100 Kilometer pro Stunde
In der Oberpfalz wurde gar ein Österreicher geblitzt, der auf der Autobahn A3 bei Sinzing im Landkreis Regensburg mit 178 statt 100 Kilometern pro Stunde unterwegs war. Dafür muss er 600 Euro zahlen und erhält drei Monate Fahrverbot. Noch schneller raste ein Baden-Württemberger zwischen Ingolstadt und Neuburg in die Verkehrskontrolle. Der 42-Jährige wurde mit 181 Kilometern pro Stunde gemessen, erlaubt waren auf der Bundesstraße ebenfalls 100 Kilometer pro Stunde.
Auf der A3 bei Neuhaus am Inn versuchte ein Raser, seine Identität zu verschleiern. Als er mit 146 Sachen - erlaubt sind dort 80 Kilometer pro Stunde - geblitzt wurde, hielt der 35-Jährige sich die Hände vors Gesicht. Er wurde allerdings direkt danach von Beamten angehalten, teilte das Polizeipräsidium Niederbayern mit. Auf ihn kommen ein Bußgeld von 800 Euro, zwei Punkte in Flensburg und ein Fahrverbot von zwei Monaten zu.
"Unterschied zwischen Leben und Tod"
Neben Temposündern registrierten die Beamten mehr als 650 weitere Delikte: Fahren ohne Gurt, die Benutzung des Handys am Steuer, mangelnde Verkehrstüchtigkeit der Autos und Drogenkonsum.
Der Blitzmarathon hatte am Mittwoch um 6:00 Uhr begonnen und 24 Stunden gedauert. Die Messstellen waren zuvor im Internet veröffentlicht worden. Die Behörden erhoffen sich von der Aktion ein erhöhtes Bewusstsein für Gefahren durch Raserei.
Immer wieder warnen Polizei und auch Innenministerium vor zu schnellem Fahren. Der Blitzmarathon sollte Autofahrer in Bayern sensibilisieren: "Zu schnelles Fahren ist kein Kavaliersdelikt, sondern höchstgefährlich", sagte Innenminister Joachim Herrmann. "Nur wenige Stundenkilometer zu viel können oft den Unterschied zwischen Leben und Tod bedeuten."
Die 24-Stunden-Aktion stieß allerdings auch auf viel Kritik. Insbesondere Lobbyisten und der Verband "Mobil in Deutschland" bemängeln die Personalnot bei der Polizei, durch die eine solche Aktion verzichtbar wäre.
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