SPD will Sportunterricht mit Maske abschaffen
München - Sportunterricht mit Maske ist an vielen Schulen Münchens wieder Realität. Denn ab einem Inzidenzwert von 50 müssen die Schüler an Münchens Schulen nicht nur im Unterricht und im Schulgebäude, sondern auch in den Sportstunden eine Mund-Nasen-Bedeckung tragen. Nur im Freien sind Übungen ohne Maske erlaubt. So sehen es die Regularien des Freistaats vor.
Ein Blick nach draußen aber zeigt, dass die für Kinder und Jugendliche so wichtigen Bewegungseinheiten kaum mehr unter freiem Himmel stattfinden können. Denn es wird langsam winterlich kalt.
Aus Sicht der SPD-/Volt-Fraktion muss das Kultusministerium deshalb sein Stufensystem für die Schulen verbessern und Sportunterricht ohne Mund-Nasen-Schutz erlauben. Zu dem Thema will die Fraktion am Mittwoch einen Antrag einreichen.
Schweiz: Keine Einschränkungen beim Sport
Die sportpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion Kathrin Abele sagt: "Beispiele aus anderen Ländern zeigen, dass der Infektionsschutz in der Schule auch gewährleistet werden kann, wenn der Sportunterricht ohne Mund-Nasen-Bedeckung stattfindet."

Damit meint Abele beispielsweise die Schweiz. Hier sei es längst gängige Praxis, dass alle Hallen und Schulschwimmbäder geöffnet seien, es gebe keinerlei Einschränkungen, welche Sportarten ausgeübt werden dürfen. Und, so Abele: "Hier ist es zu keinen erhöhten Infektionszahlen gekommen." Die Fraktion fordert das Kultusministerium deshalb dazu auf, hier nachzubessern.
Abele: "Uns ist wichtig, dass ein geregelter Sportunterricht auch unter Corona-Bedingungen stattfinden kann. Dafür müssen zum Beispiel die Hallen gut durchlüftet sein."
Bleiben Spiel-, Sport- und Bolzplätze geöffnet?
Die bildungspolitische Sprecherin der Rathaus-SPD Julia Schönfeld-Knor appelliert: "Bewegung und Sport sind wichtig für Kinder und Jugendliche. Schüler sollen Spaß an der Bewegung haben. Mit Maske aber ist das kaum möglich." Zum zusätzlichen Schutz könne man vermehrt auf Sportarten mit viel Abstand setzen, etwa Turnen.
Vergangene Woche hatte Sozialreferentin Dorothee Schiwy (SPD) gefordert, dass auch das außerschulische Angebot im Falle eines zweiten Lockdowns bleibt. Schiwy: "Zentral ist, dass Spiel-, Sport- und Bolzplätze geöffnet bleiben." Spiel und Bewegung und der Austausch mit Gleichaltrigen seien "essenziell für eine altersentsprechende Entwicklung".
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