SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz ist auf Wahlkampf in München
Der Kanzlerkandidat der SPD, Martin Schulz, ist in Bayern derzeit auf Stimmenfang – auch in München stoppt er.
München -München Martin Schulz hat viele warme Worte mitgebracht gestern zu den Genossen in den Nymphenburger Schlosspark. Dort, vor dem Palmenhaus, feiert die Rathaus-SPD ihren Sommer Empfang.
Als die AZ den SPD-Kanzlerkandidaten fragt, was er mit OB Dieter Reiter verbindet, sagt Schulz: "Sie können feststellen, ob die Leute sagen: ein Oberbürgermeister, der Oberbürgermeister - oder unser Oberbürgermeister. In München sagt man unser Oberbürgermeister." Reiter, der neben ihm steht, nimmt es zufrieden zur Kenntnis.
Es werden viele Fotos gemacht mit Schulz an diesem Abend. Euphorie? Eher nicht. Auch die Münchner Genossen kennen die Umfragen. Schulz, einst selbst Bürgermeister, weiß, was hier ankommt. Immer wieder betont er, wie wichtig diese Arbeit für die Demokratie sei ("der Ernstfall der Politik").
Scharfe Kritik an de Maizière
Auch die Ereignus rund um den G20-Gipfel in Hamburg kamen bei seinem München-Besuch zur Sprache. Schulz griff dabei CDU-Innenminister Thomas de Maizière scharf an. "Statt 20 000 Polizisten zu danken, die für unsere Demokratie den Kopf hingehalten haben", schimpfte er, würden "redet er von auf dem linken Auge blind." Die Bevölkerung wolle jetzt "keine Scharmützel zweit- und drittklassiger Politiker". Die Randalierer bezeichnete Schulz als "marodierende Banden".
Ein Heimspiel für Schulz
Am Mittag hatte Schulz Ingolstadt besucht– und eine Lanze für den Diesel-Motor gebrochen. Den werde man noch einige Jahre brauchen, sagte der SPD-Kanzlerkandidat. Von voreiligen Einfahrtsverboten riet er jedenfalls ab. Mit Blick auf den Abgasskandal bei VW und Audi ermahnte Schulz die Automobilkonzerne aber auch zur Ehrlichkeit. "Wenn Fehler gemacht worden sind, müsst ihr auch dazu stehen."
Mit Dieter Reiter hat er nachmittags schon ein Start-Up besucht - am Dienstag geht es, immer noch in München, noch zu den Stadtwerken. Schulz erzählt vor dem Palmenhaus, dass er noch nie im Nymphenburger Schlosspark war. Und doch ist es ein Heimspiel für ihn. Wie ihm seine Leute ohnehin einen angenehmen Bayern-Trip mit wenig nervigen fragen zusammengestellt haben. Unangenehm wird es dann wieder in Berlin.
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