SPD in München: Schulen sollen später mit dem Unterricht starten
München - Die SPD im Münchner Stadtrat hat sich mit einem Prüfauftrag an Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) gewendet. Konkret soll die Stadtverwaltung prüfen, ob und wie in weiterführenden Schulen in München der Unterricht später beginnen kann. Entsprechende Modelle sollen in Versuchen erarbeitet werden.
Im Normalfall beginnt der Unterricht an den Schulen in Deutschland um 8 Uhr morgens – in anderen europäischen Ländern ist das nicht immer der Fall. Beispielsweise müssen die Schüler in Spanien, Italien oder Finnland in den meisten Fällen erst eine Stunde später ran.
Früher Schulbeginn: Vor allem ältere Schüler haben Probleme
Der SPD zufolge haben vor allem ältere Schülerinnen und Schüler Probleme mit der frühen Unterrichtszeit, da sie wegen ihres veränderten Biorhythmus nicht mehr früh genug einschlafen können – in der Folge kommen sie nicht mehr auf die acht bis zehn Stunden Schlaf, die eigentlich nötig sind. Der Grund: Bei Pubertierenden wird das Hormon Melatonin, welches für das Einschlafen und Aufwachen zuständig ist, später ausgeschüttet als bei Erwachsenen oder Kleinkindern.
Die Stadtratsfraktion argumentiert mit einer Studie der Uni Leipzig, die gezeigt hat, dass bereits eine halbe Stunde weniger Schlaf die Leistungsfähigkeit in der Schule um 30 Prozent reduziere.
Im Prüfauftrag wird keine konkrete Uhrzeit genannt, wann die Schule in München beginnen soll. Jede weiterführende Schule solle stattdessen selbst entscheiden, wie und zu welcher Uhrzeit der Unterricht anfangen soll. Dabei kann es auch Unterschiede zwischen einzelnen Klasse oder Jahrgangsstufen geben. Auch alternative und freiwillige Betreuungsangebote vor Schulbeginn, wie beispielsweise ein gemeinsames Frühstück wären möglich.
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