SPD am Boden, Grüne feiern

Die AZ hat sich auf den Wahlparties nach der Europawahl in München umgeschaut. Unterschiedlicher könnten die Bilder nicht sein: Bei der SPD ist der Katzenjammer groß, bei den Grünen knallen die Korken.
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Loser-Laune bei der SPD: Brigitte Meier, Wolfgang Kreissl-Dörfler und Adelheid Rupp.
Mike Schmalz Loser-Laune bei der SPD: Brigitte Meier, Wolfgang Kreissl-Dörfler und Adelheid Rupp.

MÜNCHEN - Die AZ hat sich auf den Wahlparties nach der Europawahl in München umgeschaut. Unterschiedlicher könnten die Bilder nicht sein: Bei der SPD ist der Katzenjammer groß, bei den Grünen knallen die Korken.

Nein. Mit Wahl-PARTY hat das Ganze wenig zu tun. Draußen hängen die SPD-Fahnen schlaff im Regen. Drinnen gibt es Leberkäs und lange Gesichter. Dass keine Feierstimmung aufkommen würde, war mit der ersten Hochrechnung klar: 12,9 Prozent für die Bayern-SPD – ein Desaster.

„Ich versteh’s einfach nimmer“, sagt Wolfgang Kreissl-Dörfler, bayerischer Spitzenkandidat. „Man hat geackert und dann fällt man trotzdem nochmal runter.“ 2004 hatten Bayerns Genossen auch nur 15,3 Prozent erreicht. Damals, das war nach der unpopulären Agenda 2010. Aber jetzt?

„Wir sind in einer Wirtschaftssituation, in der sich zeigt, dass der ganze neoliberale Käse nichts bringt“, erklärt die Münchner Vize-Chefin Brigitte Meier. „Es ist völlig unverständlich, dass die SPD nicht von der politischen Situation profitiert.“

Münchens neuer SPD-Chef Uli Pfaffmann und OB Ude fehlen bei der „Party“ am Oberanger. Sie sind im Urlaub – trotz Wahl. Und Landtags-Fraktionschef Franz Maget verfolgt das SPDebakel in Berlin. Dafür hält Landes-Chef Ludwig Stiegler die Stellung. „Man muss allerhand Haltung zusammennehmen, um das zu verkraften“, bekennt er. Seine Stellvertreterin Adelheid Rupp fordert sofort: „Wir müssen schonungslos mit uns selber ins Gericht gehen.“ Trotz Wahlpleite: Drei bayerische SPDler haben es wohl ins Europaparlament geschafft. Anderer Schauplatz – und eine echte Party. Im Stemmerhof knallen kurz nach 19 Uhr die Korken. Dort jubeln die Grünen, als Hochrechnungen verkünden, dass ein Grüner mehr nach Brüssel darf – der Münchner Gerald Häfner. Doch für ihn wird die Wahlnacht zur Zitterpartie, beim nächsten Zwischenstand ist er wieder draußen. „Noch ist nichts fix, aber es wäre großartig“, sagt er. Landesvorsitzende Theresa Schopper ist zufrieden: „Wir sind in München wieder zweitstärkste Kraft. Nur die geringe Wahlbeteiligung ist ein Wermutstropfen.“ Für die SPD nicht der einzige.

J. Lenders/V. Duregger

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