Spaziergänge in München für die Feiertage: Flanieren mit Genuss

Heuer ist es erneut sehr still an Weihnachten, was man trotz Corona-Pandemie jedoch immer tun kann: sich rund um und in München die Füße vertreten. Die AZ schlägt Ihnen drei Routen vor.
von  Sophie Anfang
Die weiten Wiesenlandschaften beim Heidepfad.
Die weiten Wiesenlandschaften beim Heidepfad. © Daniel von Loeper

München - Vielleicht liegen die Würschtel mit Sauerkraut noch arg im Magen, oder die Vanillekipferl oder der Kopf ist vom Schaumwein noch ein bisserl schwer: Es kann gut sein, dass das Gelage an Heiligabend oder den Feiertagen eine kleine Spur hinterlässt. Aber nur ruhen? Besser ein paar Schritte tun.

Bewegung an der frischen Luft tut gut. Die AZ schlägt Ihnen drei Routen in unterschiedlicher Länge vor. Eine ist zentral und in der Innenstadt, für die beiden anderen schicken wir Sie in den Norden und in den Süden der Stadt. Viel Freude beim Flanieren!

Die südliche Isar, auch bei Kälte wunderschön.
Die südliche Isar, auch bei Kälte wunderschön.

Durch die Südlichen Isarauen: Eine kleine Landpartie

© Google Maps/anf

Ausgangspunkt: Tramhaltestelle Grünwald, Derbolfinger Platz
Endpunkt: U-Bahnhaltestelle Thalkirchen (Tierpark)
Dauer: 2,5 Stunden
Länge: 9 Kilometer

Der ausgedehnte Spaziergang startet an der Endhaltestelle der Tram nach Grünwald (A). Von der Tramschleife aus sieht man den Beginn der kleinen Fußgängerzone von Grünwald, die am Kopf der Wendeschleife beginnt. Über die Fußgängerzone (Luitpoldweg) erreicht man die Rathausstraße, in die man rechts einbiegt. Der Rathausstraße folgen, bis kurz vor dem Schlosshotel Grünwald rechts bergab der Flößersteig abzweigt. Treppen und dann ein Weg neben einer größeren Straße bringen einen zur Grünwalder Brücke. Vor der Grünwalder Brücke ist ein Kiosk ("Mini Brückenwirt"), neben dem kleinen Gebäude führen Trampelpfade hinunter zum Isarufer. Nun wird die Orientierung einfach, denn man folgt einfach der Isar flussabwärts in Richtung München. Man hat dabei mehrere Möglichkeiten, entweder läuft man über Kiesbänke oder auf den Trampelpfaden direkt am Fluss entlang (Achtung, Radfahrer!). Eine dritte Möglichkeit ist, den etwas höher gelegenen, breiteren Isartalwanderweg zu nehmen. Auf der Höhe von Pullach (andere Isarseite) wird der Trampelpfad zu einer Teerstraße, die man wegen Steinschlaggefahr allerdings nur auf eigene Gefahr betreten darf. Schilder weisen darauf hin. Nach etwa fünf Kilometern erreicht man die Großhesseloher Brücke . Von hier sind es noch drei Kilometer bis nach Thalkirchen. Wer noch einmal die Flussseite wechseln möchte, kann das an der Marienklause tun und dann zwischen Kanal und Isar weitergehen. Alternativ geht man geradeaus weiter, kommt am Tierpark vorbei und gelangt über die Thalkirchner Brücke zur U-Bahnstation (E).

Der Heidepfad im Norden: Zwischen Naturschutzgebiet und einstiger Industriezone

© Google Maps/anf

Ausgangspunkt: Bushaltestelle Kreuzhof in Oberschleißheim. Um sie zu erreichen, fährt man mit der U-Bahn bis nach Garching Hochbrück (U6) und steigt dort in den Regionalbus 219 Richtung Unterschleißheim Ost.  Dauer ab Marienplatz: 35 Minuten, Kosten: drei Streifen auf der Streifenkarte.
Dauer: 1,5 Stunden
Länge: 6,8 Kilometer

Von der Bushaltestelle (S) geht man in Richtung Osten und überquert an der Kreuzung die Ingolstädter Landstraße. Man geht geradeaus weiter und auf die Bäume zu, folgt kurz der Kreuzstraße (St.2053), bis man auf einem Pfad nach rechts in den Wald einbiegen kann. Nun geht es nach links und dann ein stückweit geradeaus, bis man auf einen querenden Weg trifft, an dem man nach rechts geht und nun an einer weiteren Kreuzung auch die Reste der Siedlung Mallertshofen (nurmehr die Kirche) vorfindet. Man wendet sich hier nach rechts und folgt über eine weite Heide dem breiten Schotterweg, bis man auf den Waldrand trifft. Hier geht links ein weiterer Weg ab, diesem folgen. Es geht durch den Mischwald des Mallertshofer Holzes hindurch. Abzweige, die tiefer ins Holz hinein führen, werden ignoriert. Der Hauptweg führt an den Infotafeln Nummer 18 und Nummer 19 vorbei und führt nach letzterer in einer Rechtskurve am Waldrand entlang ¹. Der Hauptweg macht nun erneut eine scharfe Kurve nach rechts. Hier muss man den Hauptweg nun verlassen und geradeaus weiter über einen Pfad durch die Wiese auf ein weiteres Gehölz ¼ zugehen. Sobald man dort auf einen querenden Weg trifft, schwenkt man in diesen links ein und kommt nun an einem kleinen, eingezäunten Teich vorbei (Infotafel Nummer 12, hier wurde früher Kies abgebaut) ¾. Kurz nach dem Teich geht es nach rechts an einem kleinen Waldstück vorbei wieder links auf den Hauptweg, der das Mallertshofer Holz umrundet. Diesem folgt man solange, bis man wieder auf den Abzweig bei der Kirche trifft. Hier geht es auf bekanntem Weg zurück zur Bushaltestelle.

Die weiten Wiesenlandschaften beim Heidepfad.
Die weiten Wiesenlandschaften beim Heidepfad. © Daniel von Loeper

Quer durch die City: Mitten in der Stadt ins Grüne

© Google Maps/anf

Ausgangspunkt: U-Bahnstation Odeonsplatz
Endpunkt: Maxmonument
Dauer: eine Stunde
Länge: 4,2 Kilometer

Vom Odeonsplatz (S) geht es zunächst in Richtung Norden, am Filmcasino vorbei und dann rechts in die Galeriestraße. Von ihr aus geht es in den Finanzgarten mit seinen vielen Skulpturen. Hier kann man auch länger wandeln, wenn man das Denkmal für Chopin oder die Dichtergrotte für Heinrich Heine ansehen will. Nach diesem Skulpturgenuss verlässt man den Finanzgarten gen Osten, geht am Prinz-Carl-Palais vorbei und gelangt durch die Unterquerung der Von-der-Tann-Straße in den Englischen Garten. Am Köglmühlbach entlang gelangt man schnell zum Japanischen Teehaus auf einer Insel im Schwabinger Bach. Man bleibt auf der nördlichen Seite des Baches überquert eine Brücke und gelangt nun mit einem kleinen Schlenker nach links zum Eisbach, dem man nun durch den Englischen Garten folgt. Unterwegs kann man einen Blick auf die Eisbachsurfer werfen. Sobald der Bach sich verzweigt, hält man sich an seinem linken Arm und folgt weiter dessen Verlauf. Nachdem man einen weiteren Bacharm überquert hat, gelangt man zur Teerstraße, die den Englischen Garten durchschneidet ¹. Hier geht es nach rechts die Tivolistraße entlang. Über die Max-Joseph-Brücke ¼ geht's ans andere Isarufer, ab hier beginnt der Rückweg. Dafür wendet man sich nach rechts und nimmt nun einen der vielen verschlungenen Wege, die durch die Maximiliansanlagen führen. Es geht am kleinen Achtersee und dann, wenig später am Friedensengel ¾ vorbei. Der breite ebene Weg bringt einen alsbald an den Fuß des Maximilianeums ª, hier verlässt man die Anlagen und erklimmt die paar Meter hoch zur Straße. Es geht nach rechts über die Maximiliansbrücke und geradeaus weiter bis zum Maxmonument (E), wo einem die Tram die letzten Meter bis in die Altstadt abnimmt. Wer noch Energie hat, wieder zum Odeonsplatz zu laufen, folgt der Maximilianstraße und Residenzstraße noch einen guten Kilometer.

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