Sorge um Münchner Bergsteiger: Vermisst am Gardasee

Freunde und Familie hoffen verzweifelt auf ein Wunder, dass Josef Schmutterer doch noch lebend in den Bergen am Gardasee gefunden wird. Am Freitag vor einer Woche brach der Wirtschaftsingenieur zu einer Tour am Monte Altissimo auf. Seitdem ist er verschwunden.
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Vermisst im Trentino: Josef Schmutterer
Polizei Vermisst im Trentino: Josef Schmutterer

ROM, MÜNCHEN - Freunde und Familie hoffen verzweifelt auf ein Wunder, dass Josef Schmutterer doch noch lebend in den Bergen am Gardasee gefunden wird. Am Freitag vor einer Woche brach der Wirtschaftsingenieur zu einer Tour am Monte Altissimo auf. Seitdem ist er verschwunden.

Die Nacht hatte der erfahrene Bergsteiger, Segelflieger und Vater zweier Kinder in seinem Ford Transit verbracht, dann ging er ins Hotel „San Giacomo“, um einen Cappuccino zu trinken und ein paar Kekse zu essen. Drei Panini steckte er als Wegzehrung ein, dann brach der Münchner auf. Der Wirt empfahl ihm beim Abschied die „Route 622“, den üblichen Aufstiegsweg auf den Berg im Monte Baldo-Massiv. Es schneite leicht, die Sicht war nicht besonders gut, „aber Josef freute sich“, so erzählt der Wirt, „auf den Aufstieg mit seiner neuen Ausrüstung“.

Die erste Etappe der Tour birgt für erfahrene Tourengeher eigentlich keine großen Schwierigkeiten, wie der Chef der örtlichen Bergrettung versicherte. Demnach dürfte Josef vermutlich die Hütte „Refugio Monte Altissimo“ noch am Freitag erreicht haben.

Ob er dort übernachtet hat, oder weiter ging, ist unklar. Bewirtet ist die Hütte nur am Wochenende. Als der Wirt am Samstagvormittag seine Hütte erreichte, war dort niemand. „Wenn der Josef dort übernachtet hätte, hätte er die Decken sicher wieder schön ordentlich gefaltet“, sagt Matthias Lettenbichler, ein enger Freund des Vermissten.

Als Josef am Samstag nach Einbruch der Dunkelheit immer noch nicht zu seinem Auto auf dem Hotelparkplatz zurückgekehrt war, schlug der Hotelier Alarm. Noch am selben Abend wurden alle Hütten der Region abtelefoniert. Am Sonntag früh startete die Bergwacht eine große Suchaktion, bei der sieben Suchtrupps alle kritischen Punkte der möglichen Route überprüften. Tags darauf stieg ein Hubschrauber auf, am Boden suchten die Retter mit Motorschlitten– erfolglos.

„Hunderte Menschen waren an dem Wochenende auf den Wegen in der Region unterwegs“, berichtet Einsatzleiter Michele Sandonati, „doch gesehen hat den Vermissten niemand.“ Da in den vergangenen Tagen keine Lawinen abgegangen sind, kann sich das Verschwinden des Münchners keiner so richtig erklären. Sein Handy wurde angepeilt. Doch der genaue Standort ließ sich nicht feststellen. Laut Sandonati gibt es in dem Gebiet nur drei Sendemasten, das könnte das Suchgebiet nochmal erheblich eingrenzen und eine sehr gezielte Suche ermöglichen.

Möglicherweise hat sich der Münchner im Nebel verlaufen, glauben einige bei der Bergwacht. „Josef hat eine hervorragende Ausrüstung und immer auch genügend Notproviant dabei“, erzählt sein Freund Matthias, der zur Unterstützung der Suchaktion nach Italien gefahren ist: „Er kann sicher auch bei widrigen Bedingungen einige Tage überstehen.“

Mittlerweile ist das Wetter wieder schlechter geworden, zu schlecht für den Sichtflug mit dem Hubschrauber, aber die Rettungskräfte am Boden suchen unermüdlich weiter. Jan Weber

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