Sophie (8): Neue Leber, neues Leben

Ein Spenderorgan rettet das Mädchen, das an einer unheilbaren Krankheit gelitten hat. Sophias Beispiel soll zum "Tag der Organspende" am Samstag, 6. Juni, die Bedeutung einer möglichst großen Spendenbereitschaft zeigen.
von  Abendzeitung
Führen dank Transplantation ein glückliches Leben: Sophia (8) und ihre Mutter Kathrin Müller-Menrad. Das Mädchen bekam 2004 und 2005 eine neue Leber.
Führen dank Transplantation ein glückliches Leben: Sophia (8) und ihre Mutter Kathrin Müller-Menrad. Das Mädchen bekam 2004 und 2005 eine neue Leber. © Daniel von Loeper

MÜNCHEN - Ein Spenderorgan rettet das Mädchen, das an einer unheilbaren Krankheit gelitten hat. Sophias Beispiel soll zum "Tag der Organspende" am Samstag, 6. Juni, die Bedeutung einer möglichst großen Spendenbereitschaft zeigen.

Für Kathrin Müller-Menrad war es „der ganz große Schock“. Bei ihrer erst einjährigen Tochter Sophia wurde aus heiterem Himmel eine nicht therapierbare Stoffwechselerkrankung festgestellt. Glycogenose Typ 4 – und die führt im Alter von vier bis fünf Jahren zum Tod. Einzige Chance: eine Leber-Transplantation.

Als die Münchnerin gestern die Geschichte von Sophias Krankheit und Rettung erzählt, wird es ganz still im Foyer des Umwelt- und Gesundheitsministeriums. Zusammen mit ihrer Tochter und anderen Transplantierten ist Kathrin Müller-Menrad zu Minister Markus Söder gekommen, um mit Vertretern der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) auf den „Tag der Organspende“ am kommenden Samstag hinzuweisen (siehe unten).

Zahllose Krankenhausaufenthalte, Schmerzen, Leid, Hoffen und Bangen liegen zwischen der ersten Diagnose und dem jetzigen Leben von Sophia. Fünf Mal flog sie mit ihren Eltern nach Hamburg in die Klinik. Vergeblich. Die Spenderorgane passten nicht.

Erst die zweite Transplantation half langfristig

Beim sechsten Mal im September 2004 dann die Transplantation. Und schlimme Komplikationen. Eine Notoperation rettete das Leben des kleinen Mädchens. Leider wurde eine zweite Organübertragung notwendig. Nach „einer überaus schmerzvollen Leidenszeit“ dann die gute Nachricht. Ein weiteres Spenderorgan stand zur Verfügung.

Diese OP im März 2005 „hat Sophias Leben in drei Tagen in eine komplett neue Richtung gebracht“, so die Mutter gestern. Sophia ist inzwischen acht Jahre alt, geht zur Schule. „Ich hätte mir nach der ersten Diagnose nie träumen lassen, dass wir einmal ein so glückliches Leben führen können“, so Kathrin Müller-Menrad.

Sophia – der lebende Beweis für die Bedeutung der Organspende. Auch für den Münchner Eckard Bourquain (62) veränderte eine Transplantation das Leben komplett, vor fast 15 Jahren. Seine Frau spendete ihm eine Niere. „Mir ging’s sehr schlecht“, sagt Bourquain heute. „Das ist eine halbe Wiederauferstehung.“ Er lebt – beinahe – normal, treibt viel Sport, hat’s bis zum Europameister der Transplantierten im Hochsprung geschafft. Dank eines gespendeten Organs.

Rudolf Huber

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