Sonne pur am Wochenende: Was für ein Hitze-Herbst in München!
München - Das letzte Oktoberwochenende hat noch einmal richtig sommerliche Temperaturen beschert. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Offenbach kennt die Hintergründe dieses ungewöhnlichen Wetter-Phänomens.
Ursache sind das Hochdruckgebiet "Zacharias" über Osteuropa und das Tiefdruckgebiet "Iris" über dem Nordatlantik. Sie sorgen derzeit dafür, dass eine für die Jahreszeit ungewöhnlich warme Luftmasse über Spanien und Frankreich nach Deutschland zieht.
Kommt das öfter vor? "Das gibt es immer wieder", sagt DWD-Meteorologe Marcel Schmid. Allerdings liege Deutschland dieses Mal exakt in der Mitte dieses Zustroms warmer Luft und bekomme damit die meiste ab.
Ist dieser Herbst ein Klimawandel-Herbst?
"Man kann ein einzelnes Ereignis nie mit dem Klimawandel begründen. Was wir gerade erleben, ist vordergründig das Ergebnis der Großwetterlage", sagt DWD-Pressesprecher Andreas Friedrich. Es gebe allerdings eine auffällige Häufung: Die wärmsten Oktober seit 1881 fallen zumeist alle in das 21. Jahrhundert und damit in die letzten Jahrzehnte.

"Das ist dann ganz eindeutig das Ergebnis der Klimaerwärmung", sagt Friedrich. Die höchste in Deutschland im letzten Drittel des Oktobers je gemessene Temperatur liegt bei 28,6 Grad. Erreicht wurde sie am 26. Oktober 2006 in Emmendingen-Mundingen. Im Jahr 2009 wurden in Müllheim in Baden sogar schon einmal 30,9 Grad gemessen - das war allerdings an einem 7. Oktober und damit zum Monatsanfang.
Und die Aussichten?
Ab Montag gehen die Höchstwerte ein wenig zurück. "Mit Temperaturen von 16 bis 21 Grad ist es allerdings weiterhin deutlich zu mild für die Jahreszeit", sagt Schmid. Die Vier-Wochen-Prognose deutet laut Friedrich darauf hin, dass es auch im November zunächst deutlich zu warm bleibt. Zur Monatsmitte wird es dann allerdings etwas kühler - auch, weil die Nächte immer länger werden.
Der Jahreszeitentrend des DWD sagt im Vergleich zu den vergangenen 30 Jahren dann einen 0,5 bis 1 Grad wärmeren Winter voraus. Allerdings sind solche Langzeitprognosen mit einer Trefferquote von 60 bis 65 Prozent vergleichsweise unsicher.
Gut ist der milde Herbst wohl für den Energieverbrauch: Deutschlands Haushalte und kleinere Firmen haben in der vergangenen Woche deutlich weniger Erdgas verbraucht als in den Vorjahren.
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