Solarfirmen im Schatten

München - Volle Hallen, aufwendige Stände: Dass die Solarbranche in Deutschland in der Krise steckt, ist auf den ersten Blick nicht zu erkennen. Die Messe Intersolar 2014 gibt sich nach außen erfolgreich und dynamisch.
Erst beim genauen Hinschauen wird deutlich, dass ein paar Firmen fehlen. Und dass das Übergewicht aus Asien und den USA noch stärker geworden ist.
„In diesen Tagen wird sich entscheiden, ob Deutschland ein wichtiger Solarmarkt bleibt oder den Anschluss verliert und die selbst gesteckten Ausbauziele verfehlt“, sagte Carsten Körnig vom Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) bei der Eröffnung.
Hintergrund ist die von Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) geplante Ökostromreform. Der Hauptknackpunkt: Gabriel will künftig auch für selbst erzeugten und selbst verbrauchten Strom EEG-Umlage kassieren.
Die Solar-Industrie befürchtet dadurch massive Einbrüche.
Mehr als 1100 Aussteller präsentieren bis zum Freitag auf dem Messe- und einem sehr überschaubaren Freigelände ihre Neuheiten, im Fokus stehen vor allem Speichertechnologien.
Letztes Jahr waren rund zehn Prozent mehr Firmen vertreten. Besonders krass ist die massive Präsenz von chinesischen Anbietern. Unternehmen wie Conergy, Schott, Siemens oder Q-Cells haben sich längst zurückgezogen oder wurden übernommen.
Die übrig gebliebenen Hersteller wie SMA Solar und Solarworld versuchen, auf dem internationalen Parkett zu punkten. Vor allem Solarworld setzt beim Messeauftritt auf pure Größe – auch hier ist von der verzwickten Marktlage nach außen hin nichts zu sehen.