Sohn bewahrt Vater vor dem Knast
Glück im Unglück: Ein 61-Jähriger Steuerhinzerzieher geht am Münchner Flughafen der Polizei ins Netz - er ist zahlungsunfähig. Sein Sohn lässt sich nicht lumpen, kommt und zahlt den fälligen Betrag von 6.592,10 Euro und der Vater ist frei.
Flughafen München - Am Montag ist der Bundespolizei am Münchner Flughafen ein mit Haftbefehl gesuchter Mann ins Netz gegangen. Als er die Ausreisekontrolle durchlief, entdeckten die Beamten die Fahndungsnotiz. Das Amtsgericht in Augsburg hatte ihn bereits im Oktober 2010 wegen Steuerhinterziehung zu 7.000 Euro oder 350 Tagen Ersatzfreiheitsstrafe verurteilt.
Da offensichtlich noch ein Teil der Stafe ausstand, schrieb ihn die Staatsanwaltschaft Augsburg mit Vollstreckungshaftbefehl zur Festnahme aus. Denn: Laut Haftbefehl hatte der 61-Jährige noch einen Restbetrag von 6.592,10 Euro zu bezahlen oder ersatzweise 315 Tage Freiheitsstrafe abzusitzen. Nachdem ihn die Bundespolizisten am Münchner Airport gestern verhaftet hatten, schien es zunächst, als ob der zahlungsunfähige Mann für die kommenden zehn Monate tatsächlich hinter Gitter wandern müsste.
Vor dem Gang ins Gefängnis bewahrte ihn jedoch im letzten Moment die Familie. Seine Tochter, in deren Begleitung er reiste, bat prompt ihren daheimgebliebenen Bruder um Hilfe. Dieser wiederum machte sich umgehend auf den Weg vom Bodensee nach München. Am Flughafen angekommen, zahlte er den fälligen Betrag in bar bei der Bundespolizei ein, so dass sein Vater die Wache nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen verlassen und seine Reise fortsetzen durfte.
Beinahe täglich nimmt die Bundespolizei mit Haftbefehl gesuchte Personen fest. Nicht alle haben das Glück des 61-Jährigen, zahlungskräftige Familienangehörige zu haben.
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