So wollen sie ihre Zebus vorm Schlachter retten
München Die erste Runde ging ans Veterinäramt. Christine und Marie-Sophie Scherr müssen nach einem Urteil des Verwaltungsgerichts (AZ berichtete), ihre Zebuherde bei Garching auflösen. Das Schlachtermesser droht.
Das Amt hatte immer wieder Mängel bei der Haltung der Tiere kritisiert. So habe es unter anderem für die kalte Jahreszeit keinen Unterstand gegeben.
Doch Mutter und Tochter wehren sich gegen die Vorwürfe, bestehen darauf, dass sie die Rinder artgerecht halten. Juristisch will man gegen das VG-Urteil in der nächsten Instanz, dem Verwaltungsgerichtshof, vorgehen. Aber die Landwirtinnen haben noch mehr im Sinn.
Am Sonntag laden sie alle Münchner ein, sich auf der Weide bei Garching vom Zustand der Rinder und ihrer Weide überzeugen. Wer mag, kann dann eine Petition unterschreiben. Adressat: das Veterinäramt.
„Wir werden in Gruppen Führungen über die Weide machen“, kündigt Marie-Sophie Scherr an. Den Zweck der ungewöhnlichen Veranstaltung beschreibt die 24-Jährige so: „Jeder kann sich davon überzeugen, dass es unseren Tieren gut geht und wie sie gehalten werden. Es gibt Informationen über die Tiere und was unsere Beweggründe sind, die Zwergzebus so zu halten.“
Es soll aber nicht nur ernst zugehen. Die Zebu-Frauen planen eine Art großes Picknick. Für Getränke, Kaffee und Kuchen ist gesorgt. Essen darf gerne selbst mitgebracht werden.
Für die Kinder gibt es neben der Begegnung mit den Zebus und dem Füttern der Tiere auch einen Spielbereich mit Dosenwerfen, Bettwäsch-Hupfa und Hufeisenwerfen. J. Schneider
Tag der offenen Weide, Sonntag, 14. August, 10 Uhr, Treffpunkt Garching-Hochbrück, Ingolstädter Straße 102, dann den Schildern folgen.
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