So wollen die Münchner Grünen gegen den Klimawandel kämpfen
München - Im Juli bis zu 33 Grad am Polarkreis. "Das ist schon ein besonderer Sommer", sagt Grünen-Stadträtin Sabine Krieger. Wobei sie nicht meint: besonders schön. Ganz und gar nicht. Eher schon: besonders bedenklich.
Auch in München ist es seit Tagen tropisch heiß – die globale Erwärmung lässt grüßen (Hier die Wetterprognose für die nächsten Tage). Die Grünen im Rathaus fordern die Stadt deshalb nun auf, mehr für den Klimaschutz zu tun. "Wir können nicht so weitermachen wie bisher", sagt Krieger.
Zwar gibt es in München ein Klimaschutzprogramm. Der Stadtrat hat dieses erst vergangenen Oktober auf Grundlage eines umfassenden Gutachtens des renommierten Öko-Instituts verabschiedet. Bis 2050 sollen in München demnach jährlich nur noch 0,3 Tonnen Kohlendioxid pro Einwohner in die Luft geblasen werden, so das ambitionierte Ziel. Passiert sei bislang aber nichts, monieren die Grünen.
Klimaschutz für München: Maßnahmenpaket der Grünen
Fraktions-Vize Dominik Krause konstatiert ein "massives Versagen der Klimapolitik". Es fehle einfach der politische Wille, wirklich etwas zu ändern – auch im Münchner Rathaus. Die Grünen wollen beim Thema deshalb nun heftig anschieben.
Das Maßnahmenpaket, das die Stadtrats-Fraktion am Freitag beantragt hat, enthält insgesamt sieben Teile. Darin fordern die Grünen unter anderem, die Münchner Dächer mehr für Photovoltaik zu nutzen, Heizungen verstärkt mit erneuerbaren Energien zu befeuern und auch wieder mehr in die Geothermie zu investieren.
Insgesamt geht es darum, die Stadt zu einer Art Vorreiter zu machen. Die Wohnungsbaugesellschaften müssten deshalb auch mehr Geld in die energetische Sanierung ihrer Wohnhäuser stecken, findet Krieger. Das meiste davon seien 50er-Jahre-Bauten. "Das sind richtige Energieschleudern", so Krieger. Mindestens zwei Prozent des Bestands müsste man im Jahr schon sanieren können, sagt sie.
Grüne wollen auf regionale Produkte in Restaurants setzen
Derzeit sei man immer noch bei unter einem Prozent. Das Euro-Industriegebiet würden die Grünen gerne zu einem Vorzeigegelände umbauen – mit kurzen Wegen, sparsamen Maschinen und sauberer Energie. So soll bewiesen werden, dass auch Gewerbe ökologisch wirtschaften kann. Und auch für die Restaurants haben sich die Grünen etwas überlegt.
Die Blaupause liefert hier der "Friedensteller" aus Münster. Die gleichnamige Initiative hat dort eine ganze Reihe Rezepte gesammelt, die nur mit Bio-Zutaten aus der Region auskommen.
So etwas könnten die Münchner Lokale doch auch machen, finden die Rathaus-Grünen. Einmal in der Woche nur regionale Gerichte. Das würde den ökologischen Fußabdruck von jedem Gast verringern. Und außerdem: Klimaschutz, der schmeckt – wo gibt’s sowas sonst noch?
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