So wohnt München und das Umland
München - In München wird der Platz zum Leben immer knapper. Seit der letzten Erfassung des Gebäude- und Wohnungsbestandes im Jahr 1987 ist die Zahl der Wohnungen in der Planungsregion München (reicht von Landsberg bis Erding, von Freising bis Bad Tölz) zwar um ein Drittel (32,9 Prozent) gestiegen. Das ist aber vor allem dem Umland (53,2 Prozent Zuwachs) zu verdanken. Das hat die „Wohnraumerhebung“ beim Zensus 2011 ergeben und ist im aktuellen Quartalsheft des Statistischen Amtes der Stadt München nachzulesen. Die AZ stellt die wichtigsten Zahlen vor.
MÜNCHEN ABGEHÄNGT Die Stadt München belegt bei dem Bauboom seit 1987 den letzten Platz in der Region. Der Anstieg auf 765681 Wohnungen bedeutet einen Zuwachs um lediglich 20 Prozent seit 1987 (637917). Das entspricht in etwa dem Bevölkerungszuwachs in der Stadt von 1,185 Millionen bei der Volkszählung im Jahre 1987 auf 1,41 Millionen im Jahre 2011.
KLEINE WOHNUNGEN Die Wohnungen der Münchner sind im Schnitt 72 Quadratmeter groß. Wer’s größer mag, muss ins Umland ziehen (siehe Grafik). Am besten in den Kreis Landsberg. Da erreicht die Durchschnittswohnung 109 Quadratmeter. Gefolgt vom Kreis Erding mit 108,2 Metern. Der Landkreis mit der geringsten Wohnungsgröße ist Fürstenfeldbruck. Hier werden lediglich 96 Quadratmeter erreicht. Immer noch 24 Quadratmeter mehr als in München. Da überrascht die Zahl der Räume pro Wohnung nicht mehr wirklich. In München haben fast ein Drittel (30,8 Prozent) der Wohnungen nur ein oder zwei Räume. Im Umland liegt dieser Anteil bei lediglich 12,4 Prozent.
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5,4 WOHNUNGEN JE HAUS Ein- und Zweifamilienhäuser überwiegen – auch in München. Aber im Gegensatz zum Umland findet sich die große Mehrzahl der Wohnungen (87,7 Prozent) in Gebäuden mit drei und mehr Wohnungen. Das schlägt sich auch in der Zahl Wohnungen je Gebäude nieder. In München kommen 5,4 Wohnungen auf ein Haus. Im Kreis Landsberg, das andere Extrem, 1,6 pro Haus.
WENIGE NEUBAUTEN Altbauten gibt es in München weit mehr als im Umland. Jedes fünfte Wohngebäude (21,6 Prozent) in München wurde vor 1949 gebaut. Dazu kommen 32,8 Prozent der Wohnungen, die aus den 50er und 60er Jahren stammen. Mit einem Anteil von 54,4 Prozent sind Häuser, die bis 1969 gebaut wurden in München in der Mehrheit. Dahinter folgen die Kreise Miesbach (42,7 Prozent) und Bad-Tölz-Wolfratshausen (42,6 Prozent). Am anderen Ende dieser Tabelle findet man den Landkreis Erding mit 29 Prozent. Der führt dann wiederum die Rangliste bei den Neubauten (nach 1990) an. Der Flughafenbau ist der wichtigste Grund warum bei Münchens nordöstlichen Nachbarn 40,5 Prozent der Wohngebäude neu entstanden sind. Mit 20 Prozent an Neubauten ist München das Schlusslicht.
BEI FERNWÄRME VORNE Einsamer Spitzenreiter ist der Stadt München auch in Sachen Fernwärme. 12,5 Prozent der Münchner Wohnungen werden so beheizt. Abgeschlagen auf Platz 2 der Kreis München. Schlusslicht ist Landsberg mit nur 1,9 Prozent Fernwärmeanteil. Gemütlich: Am Lech wird dafür gerne noch mit Öfen (12,1 Prozent) geheizt. Platz Zwei in der Ofenwertung geht an den Kreis Miesbach mit 10,1 Prozent. Ansonsten dominiert dort wie in den anderen Kreisen auch die Zentralheizung. Zwischen 82,3 Prozent (Miesbach) bis 89,3 Prozent (Starnberg) reicht das Spektrum.
MEIST IN PRIVATER HAND Auch in der Eigentumsfrage gibt es einen Stadt-/Land-Unterschied. Im Umland sind nahezu alle Wohnungen in Privatbesitz (Privatpersonen oder Wohnungseigentümergemeinschaften). In Landsberg ist die Quote mit 90,3 Prozent am höchsten. In München liegt dieser Anteil bei 83,5 Prozent. Wohnungen im Besitz von Kommunen, Wohnungsgenossenschaften oder Wirtschaftsunternehmen erreichen dafür in der Stadt München den stattlichen Anteil von 15,4 Prozent.
MÜNCHEN MIETET In den eigenen vier Wänden wohnt nur jeder vierte Münchner. Drei Viertel der Wohnungen werden vermietet, in den Kreisen liegt dieser Anteil bei nur 48,2 Prozent. 15129 Münchner Wohnungen standen am Stichtag 9.Mai 2011 leer. Die Quote von 2,1 Prozent liegt deutlich unter dem Bayern-Schnitt von 3,7 Prozent. In der Region ist vor allem der Landkreis Miesbach mit 4,0 Prozent Leerstand betroffen.
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