So wird das Weihnachts-Wetter

Am Donnerstag ist Winter-Beginn: Die Chance, dass es Heiligabend schneit, ist groß – allerdings nur im Münchner Umland. Die Zwei-Wochen-Vorhersage zum Durchklicken.
von  Anne Hund/tg

Am Donnerstag ist Winter-Beginn: Die Chance, dass es Heiligabend schneit, ist groß – allerdings nur im Münchner Umland. Die Zwei-Wochen-Vorhersage zum Durchklicken.

München - Jetzt gibt’s sie wohl doch noch: weiße Weihnachten. Zumindest in und um München. Denn anders als etwa in Hamburg, Frankfurt oder Köln stehen die Chancen für ein bisserl Schnee zu Heiligabend in Oberbayern gut. Gute Nachrichten also zum heutigen Winterbeginn. Vor allem die Schulkinder freut’s. Die AZ sagt, wie das Wetter in den Weihnachtsferien wird.

Die Wetter-Experten erwarten, dass es an Heiligabend in München zunächst regnet und dann schneit. Zumindest eine dünne Schneeschicht könnte liegenbleiben. Meteorologe Karsten Brandt vom Wetter-Portal „Donnerwetter“: „Sie haben in München große Chancen auf weiße Weihnachten.“ Allerdings müsse man ein wenig aus der Innenstadt heraus, um den „weißen Puderzucker“ zu genießen. In der wärmeren Stadtmitte bleibt der Schnee bei Temperaturen über null Grad nicht liegen. Ein Wintermärchen „light“ also in der Stadt.

An den Weihnachtsfeiertagen scheint dazu Sonne, sofern sich der morgendliche Nebel auflöst. „Es wird in München recht freundlich und bleibt trocken“, sagt Dennis Brüning von der „Media Group Deutschland“, die unter anderem wetter24 betreibt, für den ersten Weihnachtsfeiertag voraus. „Bei drei, vier Grad plus in der Stadt kann man gemütlich einen Spaziergang machen.“ Oder aber es geht ab in die Berge: „Denn nach den Niederschlägen vom Samstag wird der Schnee recht pulverig.“ Perfekte Bedingungen für Skifahrer und Rodler.

Auch am zweiten Weihnachtsfeiertag soll sich der Nebel lösen. Am 27. Dezember soll’s dann auch recht mild werden, es bleibt trocken.

Gute Nachrichten hat Meteorologe Brandt auch für Silvester: „Es wird nicht regnen und nicht schneien.“ Das Tau- und Schmuddelwetter, wie wir es zurzeit häufiger erleben, „hat ein Ende“. In der Silvesternacht liegen die Temperaturen um den Gefrierpunkt. Für diese Jahreszeit ist es also vergleichsweise warm. Und so soll’s bleiben. Brandts Fazit: „Zwischen Weihnachten und Neujahr wird eine ruhige Kugel geschoben.“

Und wie sieht’s im Rest von Deutschland aus? „Mit einer weißen Weihnacht ist dort nicht zu rechnen“, sagt Dennis Brüning. „Es bleibt deutschlandweit sehr mild.“ Auch im Norden gebe es bis zu zehn Grad. „Man muss sich nicht mal dick einpacken beim Spazierengehen.“


 

Ab in die Berge oder in den Süden!

Pulverschnee für Skihasen – Sonne in Andalusien oder Nizza

München - Lust auf Skifahren, Langlauf oder Rodeln? Am ersten Weihnachtsfeiertag sind die Bedingungen gut: Bis dahin rechnen die Experten mit bis zu 25 Zentimetern Neuschnee über tausend Metern. Schon jetzt liegt auf der Zugspitze 1,80 Meter Schnee, auf dem Großen Arber waren es laut „wetter24.de“ gestern 98 Zentimeter, am Wendelstein immerhin schon 52 Zentimeter. „Da es am Samstag schneit, ist mit Pulverschnee zu rechnen“, sagt Wetter-Experte Dennis Brüning. „Jetzt ist die beste Zeit zum Skifahren.“ Aber die Lawinengefahr steige.

In den Tal-Lagen von Reit im Winkl oder Bayrischzell werden bis zu 15 Zentimeter Neuschnee erwartet – gut für Langläufer und Rodler.

Wer in den Weihnachtsferien lieber in den Süden fährt, genießt bis Silvester in Südspanien (zum Beispiel in Andalusien) Sonne bei bis zu 20 Grad. Aber auch am Mittelmeer in Südfrankreich bleibt das Wetter bis Neujahr „freundlich“, so Brüning. Das Gleiche gilt für die Balearen, Korsika und Sardinien. Dort liegen die Temperaturen aktuell zwischen 13 und 18 Grad. „Nur südlich der Toskana kann es auch mal regnen.“ Ungemütlich sei das Wetter derzeit auf Kreta, Mykonos oder in Istanbul. „Weiter östlich und zum Beispiel auf Zypern ist es besser.“


 

Die Mär von der weißen Weihnacht

Ob es Heiligabend schneit, ist eher Zufall. Rekordjahr: 1962 – mit 31 Zentimetern

Schnee gehört zu Weihnachten wie die Christbaumkugeln zum Baum: Zumindest in Filmen oder in der Werbung ist es an Heiligabend immer weiß. Und in der Kindheit war’s doch auch schon so, denken zurzeit viele Münchner gern zurück. Schlittenfahren, Schneeballschlacht, und mit der Familie ist man dick eingepackt durch den verschneiten Englischen Garten gestapft.

Nüchtern betrachtet ist die Lage ein wenig anders: Selbst in München, wo es im Vergleich zum übrigen Deutschland öfter schneit, sind weiße Weihnachten nicht die Regel. 2001 war die Schneedecke mit zehn Zentimetern zwar ordentlich. Doch bis 2009 blieb’s weitestgehend grün, nur 2003 waren es laut „Donnerwetter.de“ an der Messstation in Unterföhring bescheidene drei Zentimeter. Einen Zentimeter hoch lag der Schnee 2010 am ersten Weihnachtsfeiertag, drei Zentimeter am zweiten. Heuer wird’s wohl eher Schnee „light“.

Wehmütig denkt da wohl so manch einer ans München Anfang der 60er-Jahre zurück: 1961 war es bei bis zu minus 7,8 Grad klirrend kalt, der Schnee lag acht Zentimeter hoch. 1962 ging es auf dem Thermometer gar bis minus 12,1 Grad runter, der Schnee lag 31 Zentimeter hoch, es war das kälteste Fest in den vergangenen hundert Jahren. Trotzdem war früher nicht alles besser: Blickt man wiederum hundert Jahre zurück, waren nur 42 Heilige Abende in München wirklich weiß. Der Rest bleibt Mythos.

 

 

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