So war die Eröffnung: Die Siemensianer erobern die Altstadt

Nach nur sechs Jahren Bauzeit eröffnet Siemens seine neue weltweite Konzernzentrale am Wittelsbacherplatz.
von  Sophie Anfang
Im Atrium der neuen Konzernzentrale steht die „Schwesterngruppe“, eine Bronzeskulptur von Georg Baselitz.
Im Atrium der neuen Konzernzentrale steht die „Schwesterngruppe“, eine Bronzeskulptur von Georg Baselitz. © dpa

München - Stolz ist er an diesem Freitag, Siemens-Chef Joe Kaeser: Wer nach nur sechs Jahren Bauzeit eine neue Konzernzentrale eröffnen kann, darf sich wohl auch selbst ein wenig auf die Schulter klopfen. Trotzdem, in der Rückschau möchte Kaeser doch etwas Bescheidenheit walten lassen: „Ein bisserl was geht immer“, zitiert er bei seiner Eröffnungsrede den Monaco Franze. Mit diesem Credo sei man damals zur Stadt München gegangen – mit Erfolg.

Das Gebäude eröffnet einen neuen Weg in der Innenstadt

Aus „ein bisserl“ ist am Wittelsbacherplatz eine oberirdische Geschossfläche von 45 000 Quadratmetern für 1200 Mitarbeiter geworden (AZ berichtete). Das Gebäude genügt den höchsten Energiestandards und macht paradoxerweise neue Wege frei: Weil das Erdgeschoss frei zugänglich ist, gewinnen die Münchner eine neue Möglichkeit, von der Innenstadt zu den Pinakotheken zu kommen. „Wir wollen ein einladendes und offenes Haus inmitten einer pulsierenden Stadt sein“, sagt Kaeser.

Siemens setze mit seiner Konzernzentrale in München ein Zeichen für Bayern und auch für Europa, führt der Konzernchef weiter aus. Entsprechend überschwänglich bezeichnet Wirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) das neue Gebäude auch als „Schatzkammer der Zukunft“, in der neue Ideen reifen werden.

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Den etwas blumigen Begriff darf man im übertragenen Sinne begreifen, denn die Siemens-Zentrale ist trotz ihrer Größe vom Architekten Henning Larsen so gestaltet worden, dass sie sich statt zu protzen eher still in das Altstadtensemble einfügt. Es gibt Innenhöfe, hohe Glasfassaden, aber eben auch viele klaren Linien. Es bietet ein luftiges Atrium, Großraumbüroflächen und Rückzugsräume für konzentriertes Arbeiten.

Das gefällt OB Dieter Reiter (SPD): Der Neubau sei „herrvorragend gelungen“, und Joe Kaesers Motto aufgreifend fügt er noch hinzu: „Manchmal geht eben sogar noch a bisserl mehr.“

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