So rettete Slackliner Sören (23) das Pärchen aus der Isar in München

Wäre Student Sören Arlt (23) nicht zufällig seinem Hobby an der Isar nachgegangen, wäre ein Pärchen in der kalten Isar in München ertrunken. "Die Frau hatte kaum noch Kraft."
München - Ein Student hat dank seines Hobbys, dem Balancieren auf sogenannten Slacklines, einem in Not geratenen Pärchen wohl das Leben gerettet. Eine 28 Jahre alte Frau war mit ihrem ein Jahr älteren Freund in die Isar in München gefallen und wegen der starken Strömung abgetrieben. Mit letzter Kraft klammerten sich die beiden im kalten Wasser an einer Mauer fest und riefen um Hilfe, wie ein Sprecher der Feuerwehr sagte.
Zwei Männer sahen, wie der Physikstudent am Mittwoch ganz in der Nähe mit Freunden eine Slackline, also ein langes Band zum Balancieren, über die Isar gespannt hatte und darauf übte. "Die kamen angerannt und fragten, ob wir helfen können", sagte Sören Arlt (23).
Stabile Schlingen: Slackline war an der Isar lebensrettend
Er habe sich mehrere stabile Schlingen, mit denen er die Slackline an Bäumen befestigt, geschnappt, sie aneinander gebunden und zu dem Pärchen ins Wasser geworfen. "Die Frau war ziemlich fertig und hatte kaum noch Kraft", erzählte Arlt. "Ihr habe ich zugerufen, mit den Beinen in die Schlinge zu schlüpfen, weil das kraftsparender ist als sich mit den Händen festzuhalten." Auch ihr Partner habe sich festgeklammert.
Slackliner rettet Pärchen aus Isar - er sieht sich nicht als Held
"Etwa fünf Minuten später kam die Polizei, die zusätzlich ein Seil ins Wasser warf", sagte Arlt. Schlussendlich stiegen Taucher der Feuerwehr ins Wasser und retteten die beiden. Mit leichter Unterkühlung und blauen Flecken kamen sie in eine Münchner Klinik.
Der Sprecher der Feuerwehr ist sich sicher: Hätte Slackliner Arlt nicht die Schlingen ins kalte Wasser geworfen, wäre das Pärchen abgetrieben und wahrscheinlich ertrunken. "Die Strömung ist zurzeit sehr stark, und die Isar führt viel kaltes Wasser", erklärte er.
Die Feuerwehrler haben Arlt für einen Preis für Zivilcourage des Stadtfeuerwehrverbands München vorgeschlagen. Als Held sieht sich der Student übrigens nicht: "Das war eher gutes Teamwork."
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